Themenkreis * AKW-Mochovce Wassertest: Überschreitung von radioaktivem Wasserstoff 

Kat.: Alle Kategorien

 

3. Mai 2017

AKW-Mochovce Wassertest: Überschreitung von radioaktivem Wasserstoff

GLOBAL 2000 fordert den Entzug der Betriebserlaubnis für das AKW wegen hoher Überschreitung von radioaktivem Wasserstoff im nahegelegenen Fluss

Wien - Im slowakischen Mochovce laufen derzeit zwei Atomreaktoren sowjetischen Bautyps, zwei weitere werden nun nach jahrzehntelanger Einmottung weitergebaut. Wir haben uns das Atomkraftwerk genauer angesehen und Wasserproben aus einem naheliegenden Fluss, in dem das Abwasser des Atomkraftwerks entsorgt wird, auf radioaktive Stoffe hin untersucht.

 

13-fache Grenzwertüberschreitung

Unsere Untersuchung ergab: Schon jetzt stoßen die bestehenden Reaktoren große Mengen von radioaktiven Stoffen aus, viel mehr als baugleiche Reaktoren in Dukovany (Tschechien). Wir haben mehrere Wasserproben entnommen, einer der Werte überschritt den Trinkwassergrenzwert von radioaktivem Wasserstoff (Tritium) um das 13-fache und sogar den maximal zulässigen Wert für die Betriebserlaubnis der Reaktoren.

Solche Überschreitungen sollten eigentlich durch ein regelmäßiges Monitoring der Betreiberfirma Slovenské Elektrarne und Kontrollen der slowakischen Behörden verhindern werden. Wir fordern daher:

  • den sofortigen Entzug der Betriebserlaubnis für das AKW Mochovce bis zur Klärung, ob diese Überschreitung dauerhaft ist
  • technische Kontrollen der Anlage durch unabhängige Dritte
  • eine transparente Offenlegung des Zustands der „neuen“ Reaktoren 3 und 4


Der Prüfbericht der Seibersdorf Laboratories ergibt einen Wert von 1.347 Becquerel (radioaktive Zerfälle pro Sekunde) pro Liter unterhalb des Stauwehrs Malé Kozmálovce vier Kilometer vom AKW Mochovce. In den kleinen Fluss Hron wird das Abwasser des Atomkraftwerks mit 11.546 Litern pro Minute „entsorgt“. Der zulässige Trinkwassergrenzwert beträgt 100 Becquerel pro Liter. Das Fluss-Wasser ist zwar kein regelmäßiges Trinkwasser für die Menschen in der Umgebung, aber in diesem Staubecken und Fluss wird geangelt und gebadet.

Radioaktiver Wasserstoff und Kinderkrebs

Radioaktiver Wasserstoff ist nicht harmlos, neben Carbondioxid ist es der radioaktive Stoff, der am meisten im laufenden Betrieb von Atomkraftwerken ausgestoßen wird. Tritium ist ein "weicher Betastrahler" mit 12,32 Jahren Halbwertszeit – nach 10 Halbwertszeiten oder 123 Jahren ist der Stoff erst unbedenklich – er bleibt also lange im Ökosystem gerade der Flüsse, die als Kühlwasser-Abläufe für die AKWs dienen. Die Epidemiologische Studie zu Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken des deutschen Bundesamts für Strahlenschutz stellte im Dezember 2007 fest: Für Kinder unter fünf Jahren steigt das Krebsrisiko in einem fünf-Kilometer-Radius um Atomkraftwerke um sechzig Prozent, das Leukämie-Risiko um hundert Prozent. Tritium ist einer der radioaktiven Giftstoffe, die diese Krankheitsfälle verursachen. Das Staubecken und der Fluss liegen genau im Fünf-Kilometer-Radius des AKW Mochovce.

Den detaillierten Prüfbericht finden Sie unten im Downloadbereich:
Prüfbericht: Mochovce Wassertest
Tritium - unterschätzte Gefahr
Factsheet: Stopp Mochovce

Global 2000

 

1 .... 3    4    5 .... 38
Bologna - 08. Februar 2023
 

Kaffeetrinker haben niedrigeren Blutdruck

Forscher weisen umfassende Vorteile für periphere und zentrale Arterien wissenschaftlich nach

Wien - 06. Februar 2023
 

WWF zeigt: Pflanzen sind die besseren Fische

Umweltbelastung durch Fischstäbchen fast vier Mal so hoch als durch pflanzliche Alternativen

Wien - 03. Februar 2023
 

Klimawandel gefährdet Wasserversorgung

9.500 hydrologische Einzugsgebiete untersucht

 
Brisbane - 31. Januar 2023
 

Algen ernähren die Welt und schützen Klima

Forschungsstudie sieht hohes Potenzial für Ernährung und Technik

Chapel Hill/Washington - 04. Januar 2023
 

Social Web stört die Entwicklung des Gehirns

Facebook, Instagram, Snapchat - Kinder und Jugendliche reagieren zunehmend überempfindlich

Wien - 30. Dezember 2022
 

Neujahrs-Vorsatz 2023: WWF fordert Ernährungswende

Ein Drittel der Treibhausgasemissionen gehen auf Ernährung zurück

 
Oak Brook - 23. November 2022
 

Ibuprofen macht Arthritis noch viel schlimmer

Linderung der Schmerzen mit negativen Folgen - Intensivierung der Entzündung im Kniegelenk

DGP - 21. November 2022
 

Zink hilft bei moderatem COVID-19

Klinische Studie an 470 Patienten

Wien - 15. November 2022
 

Natur kann schlimmste Klimafolgen abwenden

Natürliche CO2-Speicher im Kampf gegen Klimakrise essentiell

 
Brisbane - 03. November 2022
 

Viele Viren nutzen Mikroplastik als Surfbrett

Tests mit Bakteriophagen durchgeführt - Befallene Menschen können an Infektionen erkranken

Singapur - 31. Oktober 2022
 

Licht beschleunigt Herstellung von Wasserstoff

Forscher der National University of Singapore machen Prozess effizienter und sparen Kosten

London - 27. Oktober 2022
 

Luftverschmutzung erhöht Risiko für Demenz

Pro einem Mikrogramm pro Kubikmeter mehr Feinstaub steigt Wahrscheinlichkeit um drei Prozent

 
1 .... 3    4    5 .... 38

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer