Themenkreis * Alltagschemikalien belasten Schwangere 

Kat.: Alle Kategorien

 

30. Aug. 2022

Alltagschemikalien belasten Schwangere

Wissenschaftliche Studie weist Melamin und Cyanursäure bei fast allen Teilnehmerinnen nach

San Francisco - Schwangere in den USA sind Chemikalien wie Melamin, Cyanursäure und aromatischen Aminen ausgesetzt, die das Krebsrisiko erhöhen und die Entwicklung des Kindes schädigen können. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie der UC San Francisco https://ucsf.edu und der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health https://publichealth.jhu.edu . Melamin und Cyanursäure wurden in fast allen Proben der Teilnehmerinnen gefunden. Die größten Werte haben farbige und all jene Frauen, die mehr Tabakprodukten ausgesetzt waren. Vier aromatische Amine, die häufig in Produkten mit Farbstoffen und Pigmenten enthalten sind, wurden ebenfalls bei fast allen Schwangeren nachgewiesen.

45 Chemikalien untersucht

Laut der leitenden Wissenschaftlerin Tracey J. Woodruff werden die nachgewiesenen Chemikalien in den USA nicht routinemäßig überwacht. Melamin und sein wichtiges Nebenprodukt Cyanursäure kommen allein in den USA jährlich in einem Umfang von mehr als 45 Mio. Kilogramm zum Einsatz. Erfolgt eine gemeinsame Belastung mit diesen Chemikalien, können sie giftiger sein als einzeln. Melamin kommt in Geschirr, Plastikprodukten, Bodenbelägen, Küchenarbeitsplatten und Pestiziden vor. Cyanursäure wird als Desinfektionsmittel, Kunststoffstabilisator und Reinigungslösung für Swimmingpools verwendet. Aromatischen Amine finden sich in Haarfärbemitteln, Mascara, Tätowierungstinte, Anstrichen, Tabakrauch und Dieselabgasen.

Für die Studie haben die Forscher 45 Chemikalien untersucht, die mit Krebs und anderen Risiken in Zusammenhang stehen. Dafür wurden neue Verfahren zur Erfassung von Chemikalien oder chemischen Spuren in den Urinproben einer kleinen aber heterogenen Gruppe von 171 Frauen eingesetzt. Sie waren Teilnehmerinnen des Programms "Environmental influences on Child Health Outcomes" der National Institutes of Health. Es deckte einen Zeitraum von 2008 bis 2020 ab. Die 171 Frauen stammten aus Kalifornien, Georgia, Illinois, New Hampshire, New York und Puerto Rico. Mit 34 Prozent war rund ein Drittel weiß, 40 Prozent waren Latinas, 20 Prozent waren schwarze Frauen, vier Prozent Asiatinnen. Die verbleibenden drei Prozent stammten von anderen oder multiethnischen Hintergründen. Frühere Studien zu Melamin wurden mit schwangeren Frauen in asiatischen Ländern durchgeführt oder beschränkten sich auf Nicht-Schwangere in den USA.

Farbige Frauen stark belastet

Laut Co-Autorin Jessie Buckley ist es bedenklich, dass anhaltend höhere Werte dieser schädlichen Chemikalien bei farbigen Menschen nachgewiesen werden. Zum Beispiel waren die Werte von 3,4-Dichloroanilin bei schwarzen und hispanischen Frauen um 100 Prozent höher als bei weißen Frauen. Diese Chemikalie wird bei der Herstellung von Farbstoffen und Pestiziden eingesetzt. Der Erstautorin der Studie Giehae Choi nach ist es daher dringend nötig, der Belastung mit diesen Chemikalien mit regulatorischen Maßnahmen entgegenzutreten. Details wurden in "Chemosphere" veröffentlicht.

Pressetext.Redaktion

 

1    2    3    4 .... 38
Sydney - 26. Mai 2023
 

Pflanzen filtern Benzindämpfe in Innenräumen

Nach acht Stunden sind 97 Prozent der giftigsten Verbindungen laut neuer Erhebung abgebaut

Wien - 26. April 2023
 

Greenpeace-Marktcheck: Zwei Drittel der Putzmittel überflüssig

Gefährliche Chemikalien in Reinigungsmitteln schaden Gesundheit und Umwelt

Durham - 25. April 2023
 

Körper verändert biologisches Alter selbst

Laut Studie vollständige Regeneration nach dem Ende von Stress

 
Adelaide - 20. April 2023
 

Cranberrys beugen Harnwegsinfekten gut vor

Rote Beeren schützen laut wissenschaftlicher Auswertung vor wiederkehrenden Erkrankungen

Genf - 18. April 2023
 

Musik lässt das Gehirn langsamer altern

Arbeitsgedächtnis wird sogar gestärkt - Tests mit 132 Rentnern im Alter von 62 bis 78 Jahren

Canberra - 28. März 2023
 

Magnesium hält das Gehirn länger gesund

Forscher raten ab 40 Jahren zu mindestens 550 Milligramm pro Tag

 
Wien - 21. März 2023
 

Klimaschutz am Speiseplan: WWF präsentiert Öko-Ernährungspyramide

Neue Studie zeigt, wie die offiziellen Ernährungsempfehlungen neben Gesundheits- auch Umwelt-Aspekte berücksichtigen könnten

Trondheim/Oslo - 09. März 2023
 

Neuartige Müllverbrennung bremst Klimawandel effektiv

Klimagas CO2 wird laut dem Wissenschaftsinstitut SINTEF abgetrennt und sicher endgelagert

Wien - 03. März 2023
 

Intakte Natur als Verbündete gegen Klimakrise

WWF und Jugendnetzwerk Generation Earth fordern mehr Naturschutz für den Kampf gegen die Klimakrise

 
Wien - 23. Februar 2023
 

Expertenstreit um Wachstumsbegriff

Vorschau auf Europäische Toleranzgespräche - Grenzen noch lange nicht erreicht

Wien - 16. Februar 2023
 

Gift-Importe durch die Hintertür

Verbotene Pestizide bei Obst und Gemüse aus Übersee im Pestizid-Test von GLOBAL 2000 und AK OÖ

München - 14. Februar 2023
 

Ingwer aktiviert weiße Blutkörperchen

Scharfstoff aus Ingwer versetzt Immunzellen in erhöhte Alarmbereitschaft

 
1    2    3    4 .... 38

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer