Themenkreis * Dämmerlicht führt zusehends zur Verdummung 

Kat.: Alle Kategorien

 

8. Feb. 2018

Dämmerlicht führt zusehends zur Verdummung

Tests mit Kusurratten: Hippocampus-Leistung sank um 30 Prozent

Gehirnaktivitäten nach Lichtkur (oben), Dämmerlicht-Aufenthalt (Foto: msu.edu)

East Lansing - Neurowissenschaftler der Michigan State University http://msu.edu vermuten, dass der längere Aufenthalt in schlecht erleuchteten Räumen die Gehirnstruktur verändert. Die Fähigkeit, zu lernen und sich zu erinnern, bleibe so auf der Strecke. Die Forscher experimentierten mit Kusurratten, die in ihrer Heimat Afrika auch Grasratten genannt werden. Wie Menschen sind sie tagaktiv und schlafen in der Nacht.

Effekt lässt sich umkehren
 
Forschungsleiter Antonio Nunez und sein Team setzten einen Teil der Tiere vier Wochen lang Dämmerlicht aus. Die anderen lebten bei normaler Beleuchtung. Anschließend untersuchten die Forscher die Gehirne der Ratten, die eher Mäusen gleichen. Ergebnis: Die Kapazität des Hippocampus der Tiere, die aus dem Dämmerlicht kamen, hatte sich um 30 Prozent reduziert. Außerdem hatte ihre Fähigkeit abgenommen, Aufgaben zu lösen, die räumliches Vorstellungsvermögen erfordern. Vor dem Experiment konnten sie die Aufgaben spielend lösen. Die Tiere, die in normaler Beleuchtung gelebt hatten, konnten sich bei der Lösung der räumlichen Aufgaben noch verbessern.

Die vermeintliche Verdummung ließ sich jedoch rückgängig machen. Wenn die Tiere nach der Dunkelphase vier Wochen lang wieder im Hellen lebten, konnten sie ihre antrainierten Aufgaben wieder so gut lösen wie zuvor. "Bei der Beleuchtung haben wir Wintertage mit vielen Wolken im Mittelwesten nachgeahmt", so Nunez. Der Teilverlust der Fähigkeit, räumlich zu denken, ähnele der Situation von Menschen, die nach einem Kinobesuch oder einem Bummel durch eine Shopping Mall ihr Auto nicht wiederfinden, was möglicherweise ein Einzelproblem ist.

Wachstumsfaktor ist schuld

Joel Soler aus Nunez' Team schildert, was sich in den Hirnen der Tiere abspielt. Dämmerlicht führe zu einer signifikanten Abnahme des Wachstumsfaktors BDNF. Das ist ein Peptid, das zur Erhaltung der Kommunikationswege im Gehirn und der Neuronen im Hippocampus wesentlich beiträgt. "Mit anderen Worten: Dämmerlicht produziert Blödmänner", sagt Soler.

Während sich Menschen mit normalem Sehvermögen gegen diese Art der Verdummung problemlos schützen können, sieht es bei Menschen mit Augenproblemen anders aus. Denen kann auf mittlere Sicht aber geholfen werden, glauben die Forscher. Man könne die Neuronen, die betroffen sind, direkt stimulieren, das Auge also umgehen. Ob die Ergebnisse der Versuche mit Ratten tatsächlich auf Menschen übertragbar sind, ist noch nicht erwiesen.

Pressetext.Redaktion

 

1    2 .... 38
Wien - 01. März 2024
 

WWF angesichts weltweiter Umweltzerstörung alarmiert

WWF fordert besseren Schutz der Lebensräume von Jaguar, Gorilla und Co.

Cambridge/Bethesda - 14. Februar 2024
 

Fasten reduziert Entzündungen im Körper

Laut Tests treten in der Folge weniger gefährliche Krankheiten auf

Wien - 22. Januar 2024
 

Bodenschutz: WWF-Zeugnis zeigt große Lücken

Hälfte der Bodenschutz-Projekte noch in der Warteschleife

 
Charleston - 15. Januar 2024
 

Weihrauch-Pflanze hält den Krebs im Zaum

Extrakt des Boswellia-Baums verringert laut Wissenschaftlern effektiv die Aktivität von Tumoren

Wien - 27. Dezember 2023
 

WWF-Bilanz: Das sind die Gewinner und Verlierer des Tierreichs 2023

Ein Viertel der Tier- und Pflanzenarten bedroht

Singapur - 20. Dezember 2023
 

Schlechte Luft beeinträchtigt die Kreativität

Organische Verbindungen wirken sich sehr negativ aus

 
Wien - 04. Dezember 2023
 

Bodenverbrauch in Österreich nach wie vor zu hoch

Versiegelung sogar schlimmer als bislang angenommen

Bristol - 22. November 2023
 

Hochverarbeitete Nahrung mitschuld an Krebs

Emulgatoren, künstliche Süßstoffe sowie Verunreinigungen sind laut Analyse mitverantwortlich

Granada - 31. Oktober 2023
 

8.000 Schritte gehen pro Tag reichen bereits

Wissenschaftler der Universität Granada widerlegen bisherige 10.000-Schritte-Regel aus Japan

 
DGP - 30. Oktober 2023
 

Grüne Lampe lindert Migräne

Untersucht wurden Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Schlaf und Ängste.

Jena - 26. Oktober 2023
 

Long COVID macht das Denken langsamer

Charakteristisch für die Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprobleme ist eine verlangsamte Informationsverarbeitung.

Wien - 05. Oktober 2023
 

Eisenmangel ist laut WHO heute die häufigste Mangelerkrankung in westlichen Ländern

2,5 Mio. Österreicher (circa 30 Prozent) sind betroffen, alle brauchen die richtige Behandlung

 
1    2 .... 38

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer