Themenkreis * Dreckige Luft tödlicher als Corona und Aids 

Kat.: Alle Kategorien

 

10. Mar. 2020

Dreckige Luft tödlicher als Corona und Aids

2015 weltweit 8,8 Mio. vorzeitige Todesfälle - Australien bleibt weiterhin internationales Vorbild

München/Mainz - Luftverschmutzung infolge der Industrialisierung senkt die Lebenserwartung im globalen Durchschnitt stärker als Infektionskrankheiten oder andere Herz-Kreislauf-Risikofaktoren wie beispielsweise Rauchen. Zu dem Schluss kommen aktuelle Berechnungen des Max-Planck-Instituts für Chemie https://mpic.de und der Universitätsmedizin Mainz https://unimedizin-mainz.de .

Luftverschmutzungspandemie
 
Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Allein Luftverschmutzung hat im Jahr 2015 weltweit zu 8,8 Mio. vorzeitigen Todesfällen geführt. Dies entspricht einer durchschnittlichen Verkürzung der Pro-Kopf-Lebenserwartung von 2,9 Jahren. Im Vergleich dazu reduziert Rauchen die Lebenserwartung um durchschnittlich 2,2 Jahre (7,2 Mio. Todesfälle), HIV/Aids um 0,7 Jahre (eine Mio. Todesfälle), parasitäre und durch Vektoren - also durch Lebewesen wie Stechmücken oder Läuse - verursachte Krankheiten wie Malaria um 0,6 Jahre (600.000 Todesfälle).
 
"Luftverschmutzung übersteigt Malaria als Ursache für vorzeitigen Tod um den Faktor 19 und HIV/Aids um den Faktor 9. Da die Auswirkungen auf die Gesundheit so enorm sind und die Bevölkerung weltweit betreffen, könnte man sagen, dass unsere Ergebnisse auf eine Luftverschmutzungspandemie hindeuten", sagt Jos Lelieveld, Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie und Erstautor der Studie. "Unser Vergleich zeigt, dass Luftverschmutzung eine der Hauptursachen für vorzeitige Todesfälle und den Verlust an Lebensjahren ist", ergänzt Thomas Münzel, Direktor am Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz und Mitautor.
 
Ostasien und Südasien im Fokus
 
Den Daten zufolge ist die durch Luftverschmutzung verursachte vorzeitige Sterblichkeit in Ostasien und Südasien am höchsten (35 Prozent beziehungsweise 32 Prozent), gefolgt von Afrika (elf Prozent), Europa (neun Prozent), Nord- und Südamerika (sechs Prozent). Australien hat mit 1,5 Prozent die niedrigste Sterblichkeitsrate - und die strengsten Luftreinhaltungsstandards.
 
"Wir verstehen mehr und mehr, dass Feinstaub in erster Linie Gefäßschäden und damit Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche begünstigt. Daher erachten wir es als äußerst wichtig, dass Luftverschmutzung als kardiovaskulärer Risikofaktor sehr ernst genommen wird und in den Richtlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie zu den Bereichen Prävention des akuten und chronischen koronaren Syndroms sowie Herzinsuffizienz ausreichend Niederschlag findet", resümiert Kardiologe Münzel. Fazit: Fast zwei Drittel der durch Luftverschmutzung verursachten Todesfälle, rund 5,5 Mio. pro Jahr, seien grundsätzlich vermeidbar.

Pressetext.Redaktion

 

1    2    3    4 .... 38
Durham - 25. April 2023
 

Körper verändert biologisches Alter selbst

Laut Studie vollständige Regeneration nach dem Ende von Stress

Adelaide - 20. April 2023
 

Cranberrys beugen Harnwegsinfekten gut vor

Rote Beeren schützen laut wissenschaftlicher Auswertung vor wiederkehrenden Erkrankungen

Genf - 18. April 2023
 

Musik lässt das Gehirn langsamer altern

Arbeitsgedächtnis wird sogar gestärkt - Tests mit 132 Rentnern im Alter von 62 bis 78 Jahren

 
Canberra - 28. März 2023
 

Magnesium hält das Gehirn länger gesund

Forscher raten ab 40 Jahren zu mindestens 550 Milligramm pro Tag

Wien - 21. März 2023
 

Klimaschutz am Speiseplan: WWF präsentiert Öko-Ernährungspyramide

Neue Studie zeigt, wie die offiziellen Ernährungsempfehlungen neben Gesundheits- auch Umwelt-Aspekte berücksichtigen könnten

Trondheim/Oslo - 09. März 2023
 

Neuartige Müllverbrennung bremst Klimawandel effektiv

Klimagas CO2 wird laut dem Wissenschaftsinstitut SINTEF abgetrennt und sicher endgelagert

 
Wien - 03. März 2023
 

Intakte Natur als Verbündete gegen Klimakrise

WWF und Jugendnetzwerk Generation Earth fordern mehr Naturschutz für den Kampf gegen die Klimakrise

Wien - 23. Februar 2023
 

Expertenstreit um Wachstumsbegriff

Vorschau auf Europäische Toleranzgespräche - Grenzen noch lange nicht erreicht

Wien - 16. Februar 2023
 

Gift-Importe durch die Hintertür

Verbotene Pestizide bei Obst und Gemüse aus Übersee im Pestizid-Test von GLOBAL 2000 und AK OÖ

 
München - 14. Februar 2023
 

Ingwer aktiviert weiße Blutkörperchen

Scharfstoff aus Ingwer versetzt Immunzellen in erhöhte Alarmbereitschaft

Bologna - 08. Februar 2023
 

Kaffeetrinker haben niedrigeren Blutdruck

Forscher weisen umfassende Vorteile für periphere und zentrale Arterien wissenschaftlich nach

Wien - 06. Februar 2023
 

WWF zeigt: Pflanzen sind die besseren Fische

Umweltbelastung durch Fischstäbchen fast vier Mal so hoch als durch pflanzliche Alternativen

 
1    2    3    4 .... 38

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer