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5. Mai 2021
Erderwärmung über 1,5 Grad hat enorme Auswirkung
Prognostizierter Meeresspiegelanstieg bis 2100 lässt sich auf 13 Zentimeter begrenzen
Innsbruck/London - Der errechnete durchschnittliche Anstieg des Meeresspiegels bis zum Jahr 2100 auf 28 Zentimeter lässt sich auf ein Plus von 13 Zentimetern begrenzen. Voraussetzung dafür sind ehrgeizigere Grenzwerte für die Emissionen von Treibhausgasen, die die Erderwärmung zuverlässig auf nicht mehr als 1,5 Grad Celsius begrenzen. Dies ist das Ergebnis einer Simulation von 80 Forschern, darunter Fabien Maussion von der Universität Innsbruck https://uibk.ac.at . Er setzte ein an der Hochschule konzipiertes Gletscherentwicklungsmodell ein.
Unsicherheitsfaktor Antarktis
Einzige Unsicherheit ist die Entwicklung des Eispanzers in der Antarktis. Schneefälle im Zentrum gleichen das Schmelzen des Eises am Rand möglicherweise aus, so Maussion. Bei einer pessimistischen Betrachtung kann jedoch weitaus mehr Eis schmelzen, als Schnee abgelagert wird. Das zentrale Ergebnis: Eine Limitierung der globalen Erwärmung um 1,5 Grad bis 2100, wie im Pariser Abkommen vorgesehen, würde im Verhältnis zu den aktuellen Emissionszusagen der Nationalstaaten die Verluste des grönländischen Eisschildes um 70 Prozent und der Gletscher um die Hälfte reduzieren, so Tamsin Edwards, Klimaforscherin am King's College London https://kcl.ac.uk und Hauptautorin der Studie.
"Der globale Meeresspiegel wird weiter ansteigen, selbst wenn wir jetzt alle Emissionen stoppen, aber unsere Untersuchung legt nahe, dass wir den Schaden begrenzen können", ergänzt Edwards. Ein Anstieg von 13 Zentimetern hätte bereits verheerende Folgen für Entwicklungs- und Schwellenländer in Asien, etwa für Indien, Bangladesch und Indonesien, die weite Teile ihrer Länder ans Meer abgeben müssten. Im Pazifik drohen ganze Inseln unterzugehen, die Malediven beispielsweise.
Jede Reduktion absolut sinnvoll
Gletscher und Eisschilde sind derzeit für etwa die Hälfte des globalen Meeresspiegelanstiegs verantwortlich, der Rest entsteht durch die Ausdehnung der Ozeane aufgrund der Erwärmung des Wassers. In früheren Modellierungen wurden ältere Emissionsszenarien verwendet: Aufgrund der begrenzten Anzahl von Simulationen waren diese ungenauer. Die statistisch basierte Studie des internationalen Forscher-Teams aktualisiert diese Szenarien nun und vereint alle vorhandenen Daten zum Landeis zu einem vollständigeren Bild.
"Trotz großer Unsicherheiten zur Entwicklung des antarktischen Eisschildes beinhaltet unsere Studie eine klare und unmissverständliche Botschaft: Es ist enorm wichtig, die Erwärmung zu begrenzen, um Küstenregionen zu schützen", fordert Maussion. Das Abschmelzen der Gletscher wirke sich auch auf die Süßwasserreserven der Welt aus und erhöhe die Risiken von Erdrutschen und Überschwemmungen. "Jedes Zehntel Grad zählt und macht einen Unterschied für künftige Generationen", betont Maussion.
Pressetext.Redaktion
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