23. Sep. 2021
	
	
	
	
	
	Kaunas/Helsinki - Aus fermentiertem Okara, einem Nebenprodukt, das bei der Herstellung von  Sojamilch anfällt, dem Lactobacillus plantarum und pflanzlichen Rohstoffen  zaubern finnische und litauische Forscher einen Ersatz für Fleischprodukte, der  besser schmecken soll als das Original und weniger gesättigte Fettsäuren  enthält, die als gesundheitsschädlich gelten. "Fleischersatz ist das  Lebensmittel der Zukunft", sagt Alvija Salasevicien, Direktorin des  Nahrungsmittelinstituts der Technischen Universität Kaunas  https://en.ktu.edu . "Sowohl Wirtschaft als auch Wissenschaft werden die  Auswirkungen der Verwendung von Sekundärrohstoffen überdenken müssen und es wird  allen zugutekommen, indem Kosten sinken und Ressourcen eingespart werden."
	
	Experten sagen, dass Probiotika, die während der Fermentation produziert werden,  dazu beitragen können, das Gleichgewicht der Darmflora zu bewahren oder  wiederherzustellen. So könnten Verdauungsstörungen behoben werden, an denen  weltweit hunderte Millionen Menschen leiden. Obwohl fermentierte Lebensmittel  reich an Nährstoffen sind, gehören die Wissenschaftler in Litauen und ihre  Kollegen an der Universität Helsinki zu den wenigen, die diese für die  Herstellung von Fleischalternativen nutzen.
Geschmacksdefizit behoben
"Die Menschen haben klare Erwartungen daran, wie ein Burger, eine Wurst oder ein  anderes Fleischprodukt aussehen, riechen, schmecken und sich anfühlen sollte.  Das müssen wir bei der Modellierung eines Fleischersatzes berücksichtigen", so  Salasevicien. Dass gut schmeckende Produkte dieser Art von den Menschen  abgelehnt werden, glaubt sie nicht. In einer Umfrage habe man festgestellt, dass  litauische Senioren durchaus bereit sind, auf Fleisch zugunsten von Alternativen  zu verzichten. Doch das, was derzeit angeboten wird, sei vom Geschmack her  enttäuschend.
Es gebe viele Gründe für eine Reduzierung des Konsums von Fleisch. Es sei schwer  zu verdauen und die gesättigten Fettsäuren erhöhten den Gehalt an  LDL-Cholesterin im Blut, das auch als "schlechtes" Cholesterin bekannt ist. "Wir  verwendeten ungehärtete Öle verwendet, die nur geringe Mengen an gesättigten  Fettsäuren enthalten", so Salaseviciens Kollegin Gitana Alencikien. "Deshalb  reichten kleine Mengen an Salz, um charakteristische Aromen erzeugen. Unter den  elf Inhaltsstoffen, die in unserem Produkt verwendet werden, sind nur natürliche  Gewürze, Pigmente und aromatische Verbindungen." Konservierungsstoffe seien  nicht nötig.
	
	
	Pressetext.Redaktion