Themenkreis * Herz-Kreislauf-Risiko: Giftige Metalle oft vernachlässigt 

Kat.: Alle Kategorien

 

31. Aug. 2018

Herz-Kreislauf-Risiko: Giftige Metalle oft vernachlässigt

Umfassende Meta-Analyse britischer Wissenschaftler wertet Daten von 350.000 Personen aus

Gifitge Metalle belasten Körper - Akkus werden nicht immer artgerecht entsorgt

Cambridge - Die Belastung durch Arsen, Blei, Kupfer und Cadmium steht laut einer Analyse von Forschern der University of Cambridge http://cam.ac.uk mit einem erhöhten Risiko bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und koronaren Herzkrankheiten in Verbindung. In einem begleitenden Editorial in "BMJ" weist Ana Navas-Acien von der Columbia Mailman School of Public Health http://mailman.columbia.edu zusätzlich auf Metalle als wichtige, aber vernachlässigte Ursache für das Herz-Kreislauf-Risiko hin.

Arsen, Blei, Cadmium und Kupfer
 
Trotz der weiten Verbreitung von Verunreinigungen durch giftige Metalle, werden technische Berichte von Umwelt- und Gesundheitsbehörden immer wieder trotz sich häufender Beweise für dieses Risiko nicht berücksichtigt, beklagen die Experten. Die Belastung durch Metall würde auch von Organisationen vernachlässigt, die Richtlinien zur kardiovaskulären Prävention erstellen. Die aktuellen Ergebnisse seien von großer Bedeutung, da diese Metalle bereits in relativ geringen Mengen mit einem erhöhten Risiko in Verbindung stehen.
 
Für die Meta-Analyse haben die Forscher Daten von 37 Studien mit fast 350.000 Teilnehmern ausgewertet. In diesen Studien wurden insgesamt 13.033 koronare Herzerkrankungen, 4.205 Schlaganfälle und 15.274 kardiovaskuläre Ergebnisse verzeichnet. Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass die Belastung durch Arsen, Blei, Cadmium und Kupfer mit einem erhöhten Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und dem Tod in Zusammenhang steht.
 
Gesundheitspolitik stärker gefordert
 
Im Editorial werden Untersuchungen zitiert, die einen deutlichen Rückgang bei der Belastung durch Blei und Cadmium dokumentieren. Diese beiden Metalle wurden am längsten von der Forschung beobachtet. Laut den Forschern ist dafür großteils die öffentliche Gesundheitspolitik in den Bereichen Tabak, die Verringerung der Luftverschmutzung, Sanierung bei Sondermüll, die Renovierung der Wasserversorgung und das Verbot von Blei in Kraftstoffen verantwortlich. Damit einhergehend verringerte sich die kardiovaskuläre Mortalität um 43 Prozent. Fast ein Drittel dieses Rückgangs ist auf eine geringere Belastung durch Blei und Cadmium zurückzuführen.
 
Das Team um Navas-Acien zeigt jedoch auch wesentliche Belastungsquellen auf: Die weit verbreitete Bodenkontamination, das Fortbestehen von Belastungen durch frühere Nutzung durch Fassadenfarben und Sanitäreinrichtungen mit Blei. Dazu kommen noch der fortgesetzte industrielle Einsatz von Plastik und Batterien, die Belastung in Tabak und Tabakrauch, in Trinkwasser und der Umgebungsluft sowie durch den Staub bei Industriestandorten und Mülldeponien.
 
Vor allem in Ländern mit geringeren und mittleren Einkommen, wie vielen Ländern in Afrika und Asien, besteht durch die hohe Belastung mit Arsen und Blei eine ernste Gefahr für die Gesundheit. Sie erfordert laut den Studienautoren dringend entsprechende Maßnahmen. Eine neue Belastungsquelle sind heute elektronische Zigaretten. Die Belastung scheint hier durch die Heizspirale hervorgerufen zu werden. Von dort gelangen die Metalle in das eingeatmete Aerosol und damit in den Körper.

Pressetext.Redaktion

 

1 .... 3    4    5 .... 38
Wien - 23. Februar 2023
 

Expertenstreit um Wachstumsbegriff

Vorschau auf Europäische Toleranzgespräche - Grenzen noch lange nicht erreicht

Wien - 16. Februar 2023
 

Gift-Importe durch die Hintertür

Verbotene Pestizide bei Obst und Gemüse aus Übersee im Pestizid-Test von GLOBAL 2000 und AK OÖ

München - 14. Februar 2023
 

Ingwer aktiviert weiße Blutkörperchen

Scharfstoff aus Ingwer versetzt Immunzellen in erhöhte Alarmbereitschaft

 
Bologna - 08. Februar 2023
 

Kaffeetrinker haben niedrigeren Blutdruck

Forscher weisen umfassende Vorteile für periphere und zentrale Arterien wissenschaftlich nach

Wien - 06. Februar 2023
 

WWF zeigt: Pflanzen sind die besseren Fische

Umweltbelastung durch Fischstäbchen fast vier Mal so hoch als durch pflanzliche Alternativen

Wien - 03. Februar 2023
 

Klimawandel gefährdet Wasserversorgung

9.500 hydrologische Einzugsgebiete untersucht

 
Brisbane - 31. Januar 2023
 

Algen ernähren die Welt und schützen Klima

Forschungsstudie sieht hohes Potenzial für Ernährung und Technik

Chapel Hill/Washington - 04. Januar 2023
 

Social Web stört die Entwicklung des Gehirns

Facebook, Instagram, Snapchat - Kinder und Jugendliche reagieren zunehmend überempfindlich

Wien - 30. Dezember 2022
 

Neujahrs-Vorsatz 2023: WWF fordert Ernährungswende

Ein Drittel der Treibhausgasemissionen gehen auf Ernährung zurück

 
Oak Brook - 23. November 2022
 

Ibuprofen macht Arthritis noch viel schlimmer

Linderung der Schmerzen mit negativen Folgen - Intensivierung der Entzündung im Kniegelenk

DGP - 21. November 2022
 

Zink hilft bei moderatem COVID-19

Klinische Studie an 470 Patienten

Wien - 15. November 2022
 

Natur kann schlimmste Klimafolgen abwenden

Natürliche CO2-Speicher im Kampf gegen Klimakrise essentiell

 
1 .... 3    4    5 .... 38

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer