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4. Mar. 2019

Kassasturz beim Tiger

WWF kritisiert "zögerlichen Tigerschutz" in Südostasien

Wien - Während Länder wie Nepal, Indien und Russland zuletzt ermutigende Erfolge beim Tigerschutz vermelden konnten, ist die Lage laut der Naturschutzorganisation WWF in vielen Ländern Südostasiens weiterhin besorgniserregend. Neue Untersuchungen, die diese Woche auf einer internationalen Tigerkonferenz in Neu Delhi veröffentlicht wurden, zeigen: Die Bestandszahlen in den relevanten südostasiatischen Staaten gehen entweder zurück, oder es fehlen gesicherte Zahlen.

Ermutigende Nachrichten gibt es immerhin aus Myanmar. Tiger galten dort bereits als ausgestorben. Anders als lange befürchtet, scheint das Land jedoch weiterhin eine kleine, fortpflanzungsfähige Tigerpopulation zu haben. „Wir gehen derzeit von mindestens 22 Tigern in Myanmar aus. Das ist eine wissenschaftlich abgesicherte Zahl. Möglicherweise sind es sogar noch mehr. In viele Regionen, die als potentielle Tigerlebensräume gelten, konnten bisher überhaupt keine Wildbiologen entsandt werden, da es die politischen Gegebenheiten schlichtweg nicht zulassen“,  so Kathrin Hebel, Tiger-Referentin beim WWF. Nachwuchs konnte an drei Stellen des erfassten Gebietes dokumentiert werden.

Weniger gut ist es um die Großkatzen dagegen in Malaysia bestellt. Auch wenn die Zählungen noch nicht ganz abgeschlossen sind, deutet sich bereits jetzt an, dass es weniger als 200 Tiger geben könnte. Frühere Schätzungen gingen noch von bis zu 340 Tieren aus. In Kambodscha tappte der letzte Tiger 2007 in eine Kamerafalle und auch in Vietnam gilt die Art als ausgestorben. In Thailand scheinen die Zahlen immerhin stabil bei knapp 200 Exemplaren. Eine wissenschaftliche Erhebung auf nationaler Ebene steht allerdings noch aus.

„Südostasien muss endlich seiner Verantwortung beim Tigerschutz gerecht werden. 2010 haben sich auch diese Länder dazu bekannt, die Bestandszahlen zu verdoppeln und ein Aussterben verhindern zu wollen. Bisher ist allerdings viel zu wenig passiert. Lebensraumzerstörung, Wilderei und illegaler Tigerhandel bleiben in teils dramatischen Ausmaßen bestehen“, kritisiert Hebel. Noch nicht einmal ein flächendeckendes, systematisches Monitoring haben die Staaten mit Tiger-Beständen bis heute durchgeführt. Dieses ist aber nötig, um zu wissen, wie es um den Tiger in diesen Ländern wirklich bestellt ist. Und auch, um der Wilderei noch viel vehementer den Kampf anzusagen.

Im Vergleich dazu haben Indien, Nepal und Russland laut WWF gezeigt, dass der Bestand des Tigers sich erholen kann- und das auch zum Nutzen der lokalen Bevölkerung. Schutzgebiete wie der nepalesische Chitwan Nationalpark oder das indische Ranthambore Tigerreservat sind gerade durch die Präsenz von Tigern interessant für Touristen – und damit eine wichtige Einkommensquelle für die Menschen vor Ort.

Weltweit leben derzeit weniger als 4000 Tiger in freier Wildbahn. Auf der internationalen Tiger-Konferenz 2010 im russischen St. Petersburg hatte sich die internationale Staatengemeinschaft zu dem Ziel bekannt, die Zahl der Tiger bis zum Jahr 2022 zu verdoppeln.

WWF

 

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