Themenkreis * Klimaschutz am Speiseplan: WWF präsentiert Öko-Ernährungspyramide 

Kat.: Alle Kategorien

 

21. Mar. 2023

Klimaschutz am Speiseplan: WWF präsentiert Öko-Ernährungspyramide

Neue Studie zeigt, wie die offiziellen Ernährungsempfehlungen neben Gesundheits- auch Umwelt-Aspekte berücksichtigen könnten

Wien - Wie würde die offizielle Ernährungspyramide aussehen, wenn sie neben der Gesundheit auch die planetaren Grenzen berücksichtigen würde? Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich hat mit Expert*innen der Wirtschaftsuniversität die Antwort gesucht – und präsentiert heute konkrete Vorschläge für eine Reform der offiziellen Ernährungsempfehlungen auf Basis einer neuen Studie. “Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit möglichst geringen Folgen für die Umwelt ist auch in Österreich möglich. Der größte Hebel ist eine starke Reduktion tierischer Lebensmittel”, erklärt Pegah Bayaty vom WWF Österreich. Stattdessen sollte vermehrt auf pflanzliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte gesetzt werden. “Österreich braucht dringend eine Ernährungswende für gesunde Menschen und eine gesunde Umwelt. Das beginnt bei der offiziellen Ernährungspyramide, die in Zukunft nicht nur gesundheitlichen, sondern auch ökologischen Kriterien gerecht werden muss”, fordert Pegah Bayaty.

Besonders die Produktion tierischer Lebensmittel sprengt die ökologischen Belastungsgrenzen. “Die Folgen unseres hohen Fleischkonsums sind unübersehbar: Treibhausgasemissionen, Verlust biologischer Vielfalt, großer Flächenbedarf und der Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln”, mahnt Pegah Bayaty. Die Empfehlung der „Ernährungspyramide 2.0“ lautet daher: Die Hälfte weniger Fleisch, Fisch und Eier und zwei Drittel weniger Milchprodukte. Dafür mehr Hülsenfrüchte, Nüsse und pflanzliche Fette – um die Energie- und Eiweißversorgung auf dem Niveau der aktuellen Ernährungspyramide beizubehalten.

“Nur wenn wir den Konsum tierischer Lebensmittel reduzieren, können wir eine nachhaltige Ernährung sicherstellen und somit verhindern, den Planeten aus dem Gleichgewicht zu bringen”, sagt Martin Bruckner vom Institut für Ecological Economics der WU Wien, der die Studie im Auftrag des WWF erstellt hat. Auf Portionen umgerechnet heißt das: im Schnitt maximal eine Portion rotes Fleisch alle zwei Wochen und pro Woche höchstens eine Portion fettarmes, weißes Fleisch, dazu ein bis zwei Eier. Auch der Konsum von Milchprodukten sollte laut der Studie von derzeit drei Portionen auf eine Portion täglich sinken. Im Gegenzug sollte neben einem hohen Anteil von Obst und Gemüse der Anteil von Getreide, Nüssen und Pflanzenölen steigen – zum Vorteil der Gesundheit und der Umwelt.

Fünf-Punkte-Plan für eine Ernährungswende
Um die dringend nötige Ernährungswende in Österreich einzuleiten, fordert der WWF von der Politik fünf wesentliche Maßnahmen: Neben einer Reform der Ernährungspyramide muss die regierende Politik Lebensmittelverschwendung bis 2030 zumindest halbieren, den Schutz wertvoller Böden vertraglich verankern um wertvolle Ackerflächen zu erhalten, Ernährungsbildung als Schulfach einführen und öko-sozial umsteuern – etwa durch die Senkung der Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte.

Hintergrundinformation:
Das EU-kofinanzierte WWF-Projekt “Eat4Change” beschäftigt sich mit 13 europäischen und internationalen Partnern intensiv mit der Bewusstseinsförderung für eine klima- und umweltschonende Ernährung. Besonders junge Menschen sollen die Superpower der eigenen Ernährung im Kampf gegen die Klimakrise entdecken.

Factsheet zum Download
Die Studie zum Download

WWF

 

1 .... 33    34    35 .... 38
Wien - 06. September 2016
 

OGM-Umfrage für Greenpeace zu CETA und TTIP

Deutliche Ablehnung von CETA und TTIP

Wien - 06. September 2016
 

3 Gründe für Meeresschutzgebiete

Internationale Staatengemeinschaft will HoheSee schützen

Wien - 31. August 2016
 

Mangelnde Energieeffizienz: Halogenlampen werden vom Markt genommen

GLOBAL 2000 begrüßt Umwelt- und KonsumentInnen-freundlichen Schritt der EU

 
Wien - 03. August 2016
 

Nuklearer Amoklauf des französischen Energiekonzerns EdF

Das umstrittene Antomkraftwersprojekt Hinkley Point C mit einer Kette an technischen Problemen

Wien - 21. Juli 2016
 

Schuhe: Made in Europe zu Hungerlöhnen

Hersteller kümmert zu wenig, unter welchen Bedingungen ihre Schuhe produziert werden.

Wien - 20. Juli 2016
 

EU präsentiert nationale Klimaziele für 2030

Greenpeace fordert Bundesregierung auf, Klimavorgaben für Österreich umzusetzen

 
Wien - 20. Juli 2016
 

Ärztekammer warnt: Den Kassen gehen die Ärzte aus

Kassenstellen für junge Mediziner nicht mehr attraktiv - Zahl der Wahlärzte wächst

Wien - 13. Juli 2016
 

Zehn Fakten zum Stand des Anbaus von Gentech-Pflanzen

20 Jahre kommerzielle Agro-Gentechnik: Was ist der status quo?

Aachen - 17. Juni 2016
 

Stromerzeugende Straßen

Innovativer Straßenbelag ermöglicht Energiegewinnung und Schadstoffreduktion

 
Wien - 10. Juni 2016
 

Schoko-Check zum Tag gegen Kinderarbeit

Noch immer arbeiten über zwei Millionen Kinder für unsere Schokolade in Westafrika

Wien - 09. Juni 2016
 

Startpfiff für selbstfahrende Autos in Österreich

Wie sinnvoll und sicher sind automatisch gesteuerte Fahrzeuge?

Wien - 08. Juni 2016
 

Mit erneuerbaren Energien Fluchtursachen begegnen

Klimawandel und fossile Energien verursachen Millionen Flüchtlinge

 
1 .... 33    34    35 .... 38

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer