Themenkreis * Nanodrähte sollen Plastikmüll im Meer zerstören 

Kat.: Alle Kategorien

 

16. Nov. 2017

Nanodrähte sollen Plastikmüll im Meer zerstören

Schwedische Forscher machen sich Prozess der Photokatalyse zunutze

Nanodrähte katalysieren die Zerstörung von Plastik (Foto: Joydeep Dutta)

Stockholm - Drähte, die mit nanofeinen Partikeln aus einem Halbleiter beschichtet sind und unter dem Elektronenmikroskop an Gestrüpp erinnern, können das Plastikproblem in den Weltmeeren langfristig entschärfen, sagen Forscher des Königlichen Instituts für Technologie (KTH) http://kth.se . Dadurch lasse sich der natürliche Prozess der Photokatalyse beschleunigen.

Mikroplastik im Visier

Die schwedischen Wissenschaftler wollen mit ihrem neuen Verfahren zumindest den Anteil von Plastik zerstören, der über das Abwasser von Haushalten und Industrie in die Flüsse und von da aus ins Meer gelangt. Die Plastik-Killer sollen in den Abwasserleitungen und in den Ausläufen von Kläranlagen installiert werden. Mikroplastik ist unter anderem in Kosmetika und Waschmitteln enthalten.

Photokatalyse wird bereits genutzt, um Wasser zu reinigen. Eingesetzt werden die Halbleiter Titandioxid und Zinkoxid. In Verbindung mit den ultravioletten Strahlen der Sonne zerfallen organische Verunreinigungen in harmlose Materialien, vor allem in Kohlendioxid und Wasser. Ähnlich verläuft der Prozess bei der Zerlegung von Kunststoffpartikeln. Licht bringt Elektronen auf ein höheres Energieniveau, sodass sie Wassermoleküle in ihre Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufspalten, genauso wie in einem Elektrolyseur. Der Sauerstoff reagiert mit den Kunststoffmolekülen, sodass Kohlendioxid und Wasser entstehen.

Gefährlicher Kreislauf

"Unser Halbleitermaterial regt die Moleküle an und setzt den Prozess in Gang", sagt Professor Joydeep Dutta, Werkstoffwissenschaftler an der KTH. "Dazu reicht das sichtbare Licht der Sonne." Wie es in die Reinigungskammern geleitet werden soll, sagt der Wissenschaftler allerdings nicht. Denkbar wären Lichtwellenleiter oder innen verspiegelte Röhren.

Plastik gelangt nicht nur über Abwässer ins Meer, sondern auch direkt, etwa als Abfall von Schiffen. Die Wellen zermahlen größere Teile. In der Folge entstehen winzige Partikel, die von Meeresbewohnern mit der Nahrung aufgenommen werden. Das ist gefährlich, denn Plastikteilchen binden Schadstoffe wie DDT und PCB. Letztlich landen die verseuchten Partikel über Speisefische auf dem Teller des Menschen. Das schwedische Projekt ist Teil einer europäischen Forschungsinitiative zur Entlastung der Meere von Plastikmüll.

pressetext

 

1 .... 13    14    15 .... 38
Montreal - 30. Juni 2020
 

Hydrogel macht Hornhauttransplantation unnötig

Neuer Behandlungsansatz verträglicher als bisherige medizinische Klebstoffe

Armonk/Berlin/Wien - 09. Juni 2020
 

Rassen-Profiling: IBM stoppt Gesichtserkennung

IT-Gigant sieht reale Gefahr des Machtmissbrauchs und bietet Technologie nicht mehr an

Wien/Salzburg - 09. Juni 2020
 

WWF und Naturschutzbund: Luchs in Österreich ist vom Aussterben bedroht

Zerschnittener Lebensraum isoliert und Wilderei dezimiert Populationen

 
Fresach - 28. Mai 2020
 

Politik und Kirche müssen Menschen Sinn geben

Toleranzgespräche: Corona-Bewältigung erfordert Abkehr vom Egoismus

Wien - 27. Mai 2020
 

Europäischer Plastikmüll vergiftet Böden in Malaysia

Greenpeace-Report deckt massive Verschmutzung vor Ort auf

Wien - 26. Mai 2020
 

Neuer Report zeigt verdecktes Lobbying gegen die Einführung eines Einweg-Pfandsystems

GLOBAL 2000 fordert Offenlegung von Geheim-Studien, klares Bekenntnis zu Mehrwegförderung und Einführung eines Einwegpfand-Systems

 
Genf - 20. Mai 2020
 

Streit USA vs. WHO: Kapital, Eigeninteressen versus Ethik

Heilmittel gegen Covid-19 muss allen Nationen zugänglich gemacht werden

Wien - 19. Mai 2020
 

Webkongress: Visions for Transition: Billigessen kommt uns teuer zu stehen

Wie Landwirtschaft und Städte der Zukunft die Artenvielfalt bewahren

Wien - 19. Mai 2020
 

Österreichisches Glyphosatverbot: Jetzt muss die EU-Kommission Farbe bekennen

Schutz von Gesundheit und Biodiversität verlangen nach Verbot

 
Frankfurt am Main - 07. Mai 2020
 

Klimawandel: 81 Prozent weniger Wasserinsekten

Wissenschaftler haben über 42 Jahre lang Daten des hessischen Breitenbachs ausgewertet

Wien - 07. Mai 2020
 

Neue Oxford-Studie zeigt Vorteile von klimafreundlichen Konjunkturpaketen

Weniger Kosten, mehr Jobs, höhere Rendite

Wien - 28. April 2020
 

Eine Million Tonnen genießbare Lebensmittel landen jährlich im Müll

Neuer WWF-Bericht: Die Hälfte der vermeidbaren Lebensmittelabfälle entsteht zu Hause

 
1 .... 13    14    15 .... 38

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer