Themenkreis * Nicht ohne Plastikkarte im Urlaub, aber auch nicht immer ohne Spesen 

Kat.: Alle Kategorien

 

31. Mai 2017

Nicht ohne Plastikkarte im Urlaub, aber auch nicht immer ohne Spesen

Bei Bankomat- und Kreditkarten können Spesen anfallen, vor allem in Nicht-Euro-Ländern kann es teuer werden.

Die Verwendung von Bankomat- und Kreditkarte kann im Ausland teuer werden

Wien - Beim Bezahlen und Abheben mit der Plastikkarte können im Urlaub Spesen lauern. Ein aktueller AK-Test zeigt: In Nicht-Euro-Ländern werden immer Spesen verrechnet – bei der Bankomatkarte sind sie heuer erstmals je nach Bank unterschiedlich hoch. In Euro-Ländern ist zahlen spesenfrei, abheben nicht immer. Achtung: Bei Plastikkarten können zudem – je nach Kontomodell – Buchungszeilenkosten anfallen. Die AK hat die Preise von vier Kreditkartenunternehmen getestet: American Express, Card Complete, Diners Club und SIX PayLife. Kreditkarten gibt es ohne Versicherungsschutz ab einer Jahresgebühr von 19,20 Euro, mit Zusatzleistungen ab 57,60 Euro jährlich.

 

Kreditkarte im Euro-Raum
„Zahlen mit der Kreditkarte im Euro-Raum ist spesenfrei“, sagen die AK KonsumentenschützerInnen. „Abheben hingegen ist in Euro-Ländern, also auch in Österreich, sehr teuer – drei bis 3,3 Prozent vom abgehobenen Betrag, mindestens aber 2,50 bis vier Euro.“

Kreditkarte in Nicht-Euro-Ländern
In Nicht-Euro-Ländern sind beim Einkaufen zwischen 1,5 und zwei Prozent von der Einkaufssumme zu zahlen. Beim Abheben mit der Kreditkarte kommt im Nicht-Euro-Raum zu den drei bis 3,3 Prozent (mindestens 2,50 bis vier Euro) noch eine Manipulationsgebühr von bis zu zwei Prozent dazu. Zur Vorsicht rät die AK bei Teilzahlung: „Card Complete und Diners Club bieten Ratenzahlung an, die Zinsen sind aber sehr hoch – bis zu 14 Prozent.“

Bankomatkarte in Euro-Ländern
Wer die Bankomatkarte im Urlaub zückt, hat beim Zahlen und Abheben in Euro-Ländern gewöhnlich keine Spesen. „Vorsicht, in Deutschland können sehr wohl Spesen beim Abheben verrechnet werden. Und zwar dann, wenn die Automaten von sogenannten Abwicklungsgesellschaften betrieben werden“. „Achten Sie darauf, die Information über die Spesen steht am Display des Bankomaten.“ Die AK ist jedoch der Ansicht, dass die KonsumentInnen die Gebühr nicht zahlen müssten. Der Grund: Grenzüberschreitende Zahlungen dürfen laut einer EU-Verordnung nicht mehr kosten als im Inland. Selbst die Hausbank darf KonsumentInnen die Gebühr nicht weiterverrechnen, wenn das nicht vertraglich vereinbart wurde. Die AK hat zwei Klagen laufen, um diese Fragen zu klären.

Bankomatkarte in Nicht-Euro-Ländern
 bei Bankomatkarten in Nicht-Euro-Ländern haben sich heuer verändert. Sie waren jahrelang einheitlich, nun sind sie je nach Bank unterschiedlich hoch. Wer mit der Bankomatkarte im Nicht-Euro-Raum bezahlt, muss mit Spesen bis zu 1,50 Euro plus ein Prozent vom Betrag rechnen. Konkret: Wer 100 Euro bezahlt, bei dem fallen Spesen von ein bis 2,50 Euro an. Wer Geld abhebt, muss mit Spesen von bis zu 2,31 Euro plus 0,95 Prozent vom Betrag kalkulieren. Konkret: Wer 100 Euro abhebt, zahlt zwei bis 3,26 Euro an Spesen.
 

Bank   Bezahlen mit Karte außerhalb des Euro-Raumes   Behebung mit Karte außerhalb des Euro-Raumes
Bank Austria   1,15 Euro + 0,75 % vom Betrag   1,90 Euro + 0,75 % vom Betrag
BAWAG   1,09 Euro + 0,75 % vom Betrag   1,82 Euro + 0,75 % vom Betrag
easybank   1,09 Euro + 0,75 % vom Betrag   1,82 Euro + 0,75 % vom Betrag
Erste Bank   1,09 Euro + 0,75 % vom Betrag   2,31 Euro + 0,95 % vom Betrag
HYPO NÖ   1,09 Euro + 0,75 % vom Betrag   1,82 Euro + 0,75 % vom Betrag
ING DiBa   1 Euro   2 Euro
Oberbank   1,09 Euro + 0,75 % vom Betrag   1,82 Euro + 0,75 % vom Betrag
RLB NÖ Wien   1,50 Euro + 1 % vom Betrag   2 Euro + 1 % vom Betrag
Volksbank Wien   1,09 Euro + 0,75 % vom Betrag   1,82 Euro + 0,75 % vom Betrag

Quelle: Angaben der Banken, Erhebung April/Mai 2017, Reihung alphabetisch


Tipps, wie Sie Plastikgeld am besten nutzen:

  • Leistungen prüfen: Checken Sie bei Ihrer Kreditkarte, welche Leistungen enthalten sind.
  • Teure Kreditkarte: Bargeld mit der Kreditkarte beheben ist teuer.
  • Abrechnungen checken: Kontrollieren Sie Ihre Monatsabrechnungen. Bei strittigen Umsätzen informieren Sie sofort die Kreditkartenfirma. Erheben Sie gegebenenfalls schriftlichen Einspruch.
  • Spesen nachfragen: Erkundigen Sie sich bei Kreditkartenfirmen, welche Spesen bei Umsätzen in Fremdwährungen anfallen können.
  • Kursschwankungen beachten: In Nicht-Euro-Ländern kann es zu Kursschwankungen kommen. Der Wechselkurs kann am Zahltag ein anderer sein, als am späteren Abbuchungstag.
  • Sperrgebühr zurückfordern: Karte verloren oder gestohlen? Wenn Ihnen (seit 1. November 2009) eine Sperrgebühr von Ihrer Bank verrechnet wurde, dann fordern Sie die Gebühr zurück. Sperrgebühren dürfen nicht verlangt werden – das verbietet das Zahlungsdienste-Gesetz, was der OGH in einem Fall ganz allgemein bestätigt hat. Es liegt noch ein Urteil des OGH gegen die BAWAG PSK vor, wonach auch ein Sperrentgelt für die Maestro- und Kreditkarte unzulässig ist. Das gilt für alle Banken und Kartenunternehmen. Zudem läuft noch ein anderes Gerichtsverfahren der AK gegen Card Complete, bei dem es unter anderem um die Sperrgebühr geht. Auch hier gibt es ein nicht rechtskräftiges Urteil erster Instanz im zweiten Rechtsweg. Es besagt ebenfalls, dass ein Sperrentgelt unzulässig ist. Eine Entscheidung des OGH steht noch aus.
  • Nachteilige Währungsumrechnung: Bankomatbetreiber können außerhalb des Euro-Raumes eine dynamische Währungsumrechnung anbieten (DCC, Dynamic Currency Conversion) – für Bankomat- und Kreditkarten. Das bedeutet: Sie erhalten Geld in der Landeswährung, es wird aber sofort in Euro umgerechnet. Achtung, der Wechselkurs ist meistens ungünstig. Es empfiehlt sich, das Angebot nicht zu nutzen.
  • Klick auf AK Zahlungskarten-Spesenrechner: Unter www.ak-bankenrechner.at  finden Sie, mit welcher Karte wo welche Spesen anfallen.

 

Arbeiterkammer Wien

 

1 .... 32    33    34 .... 38
Wien - 29. November 2016
 

Preisspirale bei Lebensmitteln dreht sich weiter

Einkaufskorb mit Lebens- und Reinigungsmittel ist im letzten Jahr um 3,6% teurer geworden

Berlin/Wien - 29. November 2016
 

TiSA-Abkommen bedroht europäischen Datenschutz

Kritische Infrastruktur wie Atomkraftwerke würden unsicherer werden

Wien/München - 24. November 2016
 

Gleiche Drogeriewaren sind in Wien teurer als in München

Ein und dieselben Drogeriewaren sind in Wien im Schnitt um 44 Prozent teurer als in München

 
Brüssel/Wien - 21. November 2016
 

Skandalöser Maulkorb für CETA-kritische EU-Abgeordnete

Ehrliche Debatte über Handelsabkommen im EU-Parlament darf nicht abgewürgt werden

Wien/Kärnten - 21. November 2016
 

Alarmierende Konzentrationen von Glyphosat in Waldhimbeeren

In Waldproben gefundene Konzentration liegt 500 Mal über gesetzlichen Grenzwert

Wien - 10. November 2016
 

Greenpeace-Marktcheck: Supermärkte müssen Plastiksackerl-Flut eindämmen

Einwegtragetaschen aus Papier oder Maisstärke sind keine sinnvollen Alternativen

 
Molln, Wien - 03. November 2016
 

Luchs-Abschuss: Nationalpark Kalkalpen wendet sich an den Obersten Gerichtshof

Abweisendes Schadenersatzurteil begünstigt Wilderei an geschützten Arten

Innsbruck - 03. November 2016
 

WWF: Hände weg vom Naturschutzfonds

60 Prozent weniger Mittel für den Naturschutz

Wien - 13. Oktober 2016
 

Aus Alt mach Neu

Es braucht dringend Bewusstsein für die manipulativen Kniffe der Unternehmen

 
Wien - 28. September 2016
 

Mikroplastik belastet Fisch und Meeresfrüchte

Neuer Greenpeace-Report fasst aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand zusammen

Wien - 15. September 2016
 

Recht auf ein Basiskonto

Neues Gesetz regelt Zugang, Wechsel und Entgelte von Verbraucherkonten

Wien - 15. September 2016
 

VKI: E-Banking der Bawag P.S.K. – Etappenerfolg beim EuGH

Generalanwalt beim EuGH: Strenge Mitteilungspflichten bei E-Banking der BAWAG

 
1 .... 32    33    34 .... 38

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer