Themenkreis * Opioide: Mehr Rezepte durch Geld für Ärzte 

Kat.: Alle Kategorien

 

23. Jan. 2019

Opioide: Mehr Rezepte durch Geld für Ärzte

Hydrocodon und Oxycodon im Fokus - Betroffen sind vor allem Medicare-Patienten in den USA

Bloomington - US-Ärzte, die direkte Zahlungen von Opioid-Herstellern erhalten, neigen laut einer Studie der School of Public and Environmental Affairs der Indiana University http://spea.indiana.edu dazu, mehr dieser Medikamente zu verschreiben. Bei Ärzten hingegen, die keine derartigen Zahlungen erhalten, fallen die Zahlen deutlich niedriger aus.

Vorschub für den Missbrauch

Der Zusammenhang ist bei Hydrocodon und Oxycodon am stärksten. Diese Medikamente sind die am häufigsten verschriebenen Opioide bei Medicare-Patienten - also jenen, die über eine öffentliche Krankenversicherung verfügen. Am stärksten betroffen sind Personen über 65 Jahren und jüngere Menschen mit Beeinträchtigungen. Laut Schätzungen nimmt bei Medicare-Patienten der Missbrauch von Opioiden am raschesten und stärksten zu.

Pharmariesen können Ärzte nicht dafür bezahlen, dass sie ihre Produkte verschreiben. Diese Art von Incentive ist in den USA verboten. Die Unternehmen können die Ärzte jedoch dafür bezahlen, dass sie in der Praxis über bestimmte Medikamente reden. Ebenso sind Zahlungen für Beratungstätigkeit und die Teilnahme an Konferenzen möglich. Erlaubt ist auch, dass Vertreter die Ärzte aufsuchen, um ihre Produkte zu bewerben. Dabei werden möglicherweise Arzneimittelproben hinterlassen oder es kommt zur Einladung zum Essen. Diese Art von Anreizen dürfte Ärzte laut der Studie bewusst oder unbewusst geneigter machen, eine bestimmte Marke oder größere Menge an Präparaten zu verschreiben.

Über 60.000 Ärzte überprüft

Die Daten zu den direkten Zahlungen an Ärzte stammen von der Website Open Payments https://cms.gov/openpayments , die jene Daten publiziert, die unter dem "Physician Payments Sunshine Act" angegeben werden. Dieses Gesetz schreibt den Herstellern von Medizinprodukten vor, Zahlungen und andere Zuwendungen von Wert an Ärzte offenzulegen. Die Daten zu der Verschreibung von Opioiden stammen aus dem "Medicare Part D Prescriber Public Use File", das Daten zu Rezepten für Bezieher von Medicare enthält.

Für die Studie hat das Team um Thuy Nguyen die Verschreibungspraxis von 63.062 Ärzten analysiert, die direkte mit Opioiden in Zusammenhang stehende Zahlungen erhielten. Sie verglichen diese Daten mit jenen von 802.000 Berufskollegen, die keine derartigen Zahlungen erhalten hatten. Zwischen 2014 und 2016 verschrieben jene Ärzte, die Zahlungen erhalten hatten, durchschnittlich pro Jahr mehr als 13.070 Tagesdosen mehr.

Laut der Forschungsleiterin bestätigen die in "Addiction" veröffentlichten Ergebnisse frühere Untersuchungen in diesem Bereich. "Einfach gesagt, scheinen Zahlungen in Zusammenhang mit Medikamenten die Anzahl der Verschreibungen zu erhöhen. Je höher die Zahlungen ausfielen, desto mehr Rezepte werden auch ausgestellt." Dieser Zusammenhang blieb auch bestehen, als eine Reihe von Faktoren, wie Merkmale der Ärzte, lokale soziodemografische Prädiktoren und die staatlichen Kontrollrichtlinien bei Opioiden, berücksichtigt wurden.

Pressetext.Redaktion

 

1 .... 8    9    10 .... 38
Wien - 21. August 2021
 

WWF-Umfrage: 76 Prozent der Befragten fordern Bodenschutz-Vertrag

Überflutungen, Hitzewellen und Artensterben werden als größte Gefahren gesehen

Notre Dame - 04. August 2021
 

Künstliche Intelligenz entschlüsselt Geheimnisse antiker Texte

Software der University of Notre Dame agiert ganz ähnlich wie ein forschender Schriftexperte

Saarbrücken/Tarragona - 30. Juli 2021
 

Mikroplastik kann Zellmembranen schädigen

Hülle roter Blutkörperchen werden gedehnt, was zu einer starken mechanischen Destabilisierung führt

 
Wien - 21. Juli 2021
 

40 Prozent der weltweit produzierten Lebensmittel werden verschwendet

WWF-Report: Lebensmittelverschwendung deutlich größer als bisher gedacht, massive Belastung für Klima und Umwelt

Wien - 08. Juli 2021
 

Erdbeere - kleine Frucht mit großer Wirkung

Arlington - 02. Juli 2021
 

Jeder dritte US-Angestellte reif für Kündigung

Mitarbeiter-Umfrage: Mehr als die Hälfte leidet an Burn-out-Symptomen

 
London - 01. Juli 2021
 

Jede zweite Frau schon im Job belästigt

Aktueller YouGov-Bericht fordert von der Politik generell "mehr als bloße Lippenbekenntnisse"

Wien - 24. Juni 2021
 

Neue Zahlen zum Bodenverbrauch 2020 in Österreich

Trotz Coronakrise verbaut Österreich immer noch 11 Hektar Boden pro Tag

Wien - 16. Juni 2021
 

Massiver Flächenfraß macht Hitzewellen zur Gesundheitsgefahr

WWF warnt: Mehr als 235.400 Hektar versiegelte Fläche verwandeln Österreich in einen Backofen

 
Tattendorf - 02. Juni 2021
 

Gärten als Lebensretter für gefährdete Arten

LIVING GARDENS: Neues GLOBAL 2000-Projekt in Österreich und Ungarn gestartet

Wien - 26. Mai 2021
 

Gericht in den Niederlanden verurteilt Shell zu mehr Klimaschutz

Anlässlich des historischen Urteils sehen UmweltschützerInnen jetzt auch bei OMV Handlungsbedarf

Fresach - 21. Mai 2021
 

Mensch kommt seiner Verantwortung nicht nach

Redliches Verhalten im eigentlichen Sinne von Bibel, Tora oder Koran wäre wünschenswert

 
1 .... 8    9    10 .... 38

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer