Themenkreis * Plastikmüll in Flüssen gefährlicher als gedacht 

Kat.: Alle Kategorien

 

11. Jul. 2023

Plastikmüll in Flüssen gefährlicher als gedacht

Studie japanischer Forscher in der Mongolei zeigt: Im Wasser lagern sich auf Partikeln Giftstoffe ab

Tokio/Ulaanbaatar - Forscher der Tokyo Metropolitan University haben auf Partikeln des Flusses Tuul erhebliche Mengen an Schwermetallen gefunden, was die Art der lokalen Landnutzung und der Industrie widerspiegelt. Sie konzentrierten sich auf Polystyrolschaum und sammelten Partikel entlang des Tuul, der durch die mongolische Hauptstadt Ulaanbaatar (Ulan Bator) fließt. Die Wissenschaftler publizierten ihre Resultate im Fachjournal "Ecotoxicology and Environmental Safety".

Partikel wie Magnete

Die Verschmutzung von Flüssen, Seen und Meeren mit Mikro- und Meso-Plastik, also Teilchen, die einen Durchmesser von weniger als fünf beziehungsweise fünf bis 20 Millimetern haben, ist gefährlicher als bisher gedacht. Vor allem die größeren Partikeln wirken wie Magnete auf Schwermetalle und andere Giftstoffe, die ebenfalls in Gewässer abgegeben werden. Sie können den Tod von Meerestieren verursachen und auch Menschen gefährden, wenn etwa kontaminierte Fische auf den Teller kommen.

Aufgrund der kontinuierlichen Entwicklung Ulanbataars sind Kunststoffabfälle aus Baumaterialien in der Umwelt allgegenwärtig geworden, insbesondere Polystyrolschaum, der zur Isolierung verwendet wird. Die Forscher unterzogen die winzigen Fragmente einer Reihe von Diagnosen, um festzustellen, wie diese sie sich verändert hatten und was sie nun enthielten. Dabei fanden sie eine Reihe metallischer Verunreinigungen, die im ursprünglichen Material nicht vorhanden waren, insbesondere große Mengen an Kupfer und Chrom.

Außerdem stellten die Wissenschaftler sie starke Verunreinigungen mit Schadstoffen fest, die mit bestimmten Landnutzungen oder Industrien in der Stadt in Verbindung gebracht werden, wie zum Beispiels Chemikalien, die bei der Glas- und Keramikherstellung verwendet werden und mit Schadstoffen angereicherte Sedimente aus Kläranlagen.

Biofilme ziehen Schwermetalle an

Sie untersuchten auch die physikalischen Eigenschaften der Teilchen selbst. Rasterelektronenmikroskopische (REM)-Aufnahmen zeigten, dass das Wasser die Oberflächeneigenschaften der Partikel erheblich verändert hatte. Es waren Risse, Löcher und Vertiefungen entstanden, die für Schadstoffe besonders einladend wirken. Die Forscher fanden zudem Spuren von Biofilmen, sprich Bakterienschichten, die an Oberflächen haften. Diese entwickeln auf ihren Oberflächen elektrische Ladungen und chemische Gruppen, die metallische Verunreinigungen effektiv absorbieren können.

Durch diesen Einblick in den Mechanismus, durch den sich Metalle an Kunststoff-Fragmente anlagern, hofft das Forscherteam, das Ausmaß der Auswirkungen von Plastikschadstoffen auf unsere Umwelt und die versteckten Gefahren, die sie darstellen, in den Griff zu bekommen.

Pressetext.Redaktion

 

1 .... 6    7    8 .... 38
Wien - 05. Mai 2022
 

Aktuelle Volksbegehren in Österreich

Eintragungswoche vom 2. bis 9. Mai 2022

Gießen - 29. April 2022
 

Krebs erfolgreich mit Fieber behandeln

Forschung an der Technischen Hochschule Mittelhessen

Köln - 29. April 2022
 

Offener Brief an Kanzler Olaf Scholz

28 Intellektuelle und KünstlerInnen schreiben einen Offenen Brief an Kanzler Scholz.

 
Göteborg - 27. April 2022
 

Ventilatorgeräusche machen Menschen krank

Wissenschaftler der Technischen Universität Calmers wollen lautlose Geräte auf den Markt bringen

Wien - 25. April 2022
 

Zum Nachdenken: Die 10 Prinzipien der Kriegspropaganda

"All dies ist schon einmal passiert. All dies wird wieder geschehen."

Lübeck - 01. April 2022
 

Einfluss von Handystrahlung auf die Nahrungsaufnahme nachgewiesen

Wissenschaftlerinnen der Universität zu Lübeck decken Einfluss von Handystrahlung auf Gehirnstoffwechsel und Nahrungsaufnahme auf

 
Boras - 24. März 2022
 

Leder kommt in Zukunft aus dem Bioreaktor

Wissenschaftler produzieren mit Schimmelpilz Rhisopus delemar aus altem Brot natürliche Fasern

Wien - 23. März 2022
 

Greenpeace-Marktcheck: 60 Prozent der Blumenerden enthalten naturzerstörenden Torf

Weltweit bereits 85 Prozent aller Feuchtgebiete zerstört

Zürich - 15. März 2022
 

Browser-Tool filtert und blockiert Cookies

"Cookieblock" in Chrome, Firefox, Edge und Opera nutzbar - Maschinelles Lernen im Hintergrund

 
Göteborg - 25. Februar 2022
 

Meinungsumfragen beeinflussen Wahlen

Kandidaten und Wähler laut Forschern der Universität Göteborg gleichermaßen betroffen

Göteborg - 16. Februar 2022
 

Kein Sauerstoff: Ostsee in Tiefen bereits tot

Sauerstoffmangel verstärkt laut Studie der Universität Göteborg die Eutrophierung noch weiter

Crawley/Niigata - 10. Februar 2022
 

Bereits drei Sekunden Training am Tag reichen aus

Muskelkraft nimmt nach Tests von Forschern der Edith Cowan University um zehn Prozent zu

 
1 .... 6    7    8 .... 38

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer