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10. Jun. 2016

Schoko-Check zum Tag gegen Kinderarbeit

Noch immer arbeiten über zwei Millionen Kinder für unsere Schokolade in Westafrika

Wien - Am 12. Juni 2016 findet der internationale Aktionstag gegen Kinderarbeit statt. Südwind und GLOBAL 2000 appellieren an Supermärkte, ihre Eigenmarken-Schokoladen auf Bio und FAIRTRADE umzustellen, um die Ausbeutung von Kindern auf Kakaoplantagen einzudämmen. Als Orientierungshilfe für KonsumentInnen bieten GLOBAL 2000 und Südwind einen Schokoladen-Check, der Eigenmarken-Schokoladen nach ihrer ökologischen und sozialen Qualität mit einem Ampelsystem bewertet.

Allein in der Elfenbeinküste und in Ghana arbeiten fast zwei Millionen Kinder unter missbräuchlichen Bedingungen im Kakaoanbau. Aber auch in Kamerun ist Kinderarbeit im Kakaoanbau immer noch ein Problem, wie ein neuer Report der Universität Dschang in Zusammenarbeit mit GLOBAL 2000 und Südwind zeigt. „Die Hauptursache für Kinderarbeit ist die Armut der Eltern“, erklärt Caroline Sommeregger von der Menschenrechtsorganisation Südwind. Der Kakaoanbau ist nicht rentabel. In Ghana verdienen Kakaobäuerinnen und -bauern rund 80 Cent am Tag, in der Elfenbeinküste rund 50 Cent. „Der Gewinn für die Bauern und Bäuerinnen ist so gering, dass sie keine Landarbeiter bezahlen können. So müssen die eigenen oder fremde Kinder die anstrengende und gefährliche Arbeit erledigen”, beschreibt Sommeregger die Situation in Ghana.
 
Laut eines Berichts des Internationalen Arbeitsrechte Forums (ILRF), findet Kinderarbeit in verschiedenen Bereichen des Kakaoanbaus statt. Die arbeitenden Kinder benutzen Macheten und andere gefährliche Werkzeuge, um die Kakaoschoten vom Baum zu holen und sie zu öffnen. Die Kinder tragen schwere Körbe mit Kakaobohnen von den Feldern zu den Trockenplätzen und sind giftigen Chemikalien, wie Pestiziden, ausgesetzt. Zugleich wird ein Schulbesuch unmöglich. „Die Kinder sind durch starke körperliche Belastungen, sowie den Umgang mit gefährlichen Werkzeugen und Chemikalien massiven Gesundheitsrisiken ausgesetzt“, schildert Martin Wildenberg von der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000, der im November gemeinsam mit Südwind eine Recherche-Reise nach Ghana und Kamerun unternohmen hat, die Situation der Kinder.
 
„Um Kinderarbeit auszuschließen und ein faires Einkommen für Bäuerinnen und Bauern sicherzustellen, sollten Konsumentinnen und Konsumenten beim Kauf ihrer Schokolade auf das FAIRTRADE-Siegel achten“, empfiehlt Caroline Sommeregger, Schokolade-Expertin von Südwind. „Darüber hinaus können Konsumentinnen und Konsumenten sich selbst, die Umwelt und die Menschen vor schädlichen Pestiziden schützen, wenn sie zu Sckokolade mit dem EU-Bio-Siegel greifen“, ergänzt Martin Wildenberg von GLOBAL 2000.
 
24 Eigenmarken-Schokoladentafeln von österreichischen Supermärkten wurden von Südwind und GLOBAL 2000 getestet und nach ihrer ökologischen und sozialen Qualität mit einem Ampelsystem bewertet. Testsieger wurden die Schokoladen von Spar „Natur*pur“ und „free from“. Vier Eigenmarken-Schokoladentafeln konnten entweder aufgrund ihrer sozialen oder ökologischen Verträglichkeit positiv, also mit grün bewertet werden. Acht der Schokoladentafeln wurden, aufgrund der fehlenden Zertifizierung und der prekären Umwelt- und Produktionsbedingungen im konventionellen Kakaoanbau, als sozial und ökologisch bedenklich eingestuft.
 
Acht Eigenmarken-Tafeln tragen keine unabhängigen Gütesiegel. Das soll sich mit der Unterstützung von KonsumentInnen ändern. „Bei den Eigenmarken-Schokoladen können die Supermärkte bestimmen, ob der Kakao biologisch und fair angebaut wird oder Kinder ausgebeutet werden. Wir fordern von den österreichischen Supermärkten: Macht Eure Schokolade fair und bio“, zeigt sich Caroline Sommeregger kämpferisch.
 
Petition an die Supermärkte „Macht Eure Schokolade fair und bio” unter:
www.supplychainge.org/mach-mit-at/macht-eure-schokolade-fair-bio
 
PDF-Dokument mit Testergeebnissen von GLOBAL 2000:
Der Schokoladen-Check 2016


 

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