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22. Apr. 2016

Unter der Lupe: Energie-Industrie in Europa

Gute Geschäfte für Energiekonzerne auf Kosten einer neuen Energiearmut

"Günstigere und umweltfreundlichere Energie" hatten die EU-Mitgliedstaaten einst versprochen. Warum sind die Stromrechnungen noch immer so hoch?

Wien - Pressemeldungen der Europäischen Union waren ja schon immer nachhaltig der Meinung, dass ihren Bürgern die EU-Mitgliedschaft wahren Wohlstand und Verbesserungen am laufenden Band gebracht hat. Interessanterweise sind jedoch laut Meinungsumfragen viele dieser Bürger unzufrieden mit der EU, Länder wie Groß Britannien erwägen sogar den Austritt aus der EU. Also doch nicht alles eitle Wonne? Viele EU-Bürger sind mittlerweile zu der Meinung gekommen: Von der EU-Politik profitieren primär Großkonzerne und Menschen in Führungsposition, während sich die Lage für viele Europäer in den letzten Jahren signifikant und sukzessiv verschlechtert hat. So war beispielsweise offensichtlich auch im Fall Griechenlands das Wohl von Banken wichtiger als das Wohl der griechischen Bevölkerung. Milliarden-Hilfspakete wurden medial plakativ für Griechenland geschnürt - fast die gesamte Summe dieser Hilfspakete sind jedoch an Banken (außerhalb Griechenlands) gegangen. Also von Hilfe für die griechischen Menschen keine Rede. Und wie ist es um die Energieversorgung und der Kosten in Europa bestellt?

"Excess-Winter-Death": Das schmutzige Geschäft mit der Energie
Beim Begriff Kältetod würde man zuerst an Sibirien, Antarktis-Expedition oder die tristen Zustände des Mittelalters denken, nicht aber an das Europa des 21. Jahrhunderts. Dennoch ist es so, dass immer wieder Menschen in der EU vor Kälte sterben, weil sie die in den letzten Jahren enorm gestiegenen Heizkosten nicht mehr zahlen können. In der bewegenden aber sehenswerten Dokumentation "Die große Stromlüge" des Senders ARTE wird berichtet, dass es 2015 über 40.000 Kältetote gegeben hat und 10% der Europäer die Stromrechnung nicht mehr bezahlen kann. Während die einen sich den Strom nicht mehr leisten kann, verdienen im Gegenzug die Strombetreiber Milliarden Euro.

Im Durchschnitt ist der Strompreis in Europa in den letzten acht Jahren um 42% gestiegen, im Vergleich dazu ist im gleichen Zeitraum der Strom in den USA um "nur" 16% teurer geworden. In Groß Britannien hat sich seit 2003 der Strompreis um 85% verteuert. Extrem von der Verteuerung der Energie werden die osteuropäischen Länder heimgesucht: In Bulgarien wird etwa 50% des Einkommens für Energie aufgewendet. Aber auch in den anderen EU-Ländern ist die Energielage alles andere als rosig: So leiden 28% der Spanier an der Energiearmut, in Italien sind fünf Millionen, in Deutschland sieben Millionen und in Frankreich acht Millionen betroffen.

Vor 20 Jahren wurde eine Liberalisierung des Strommarktes, eine Senkung der Strompreise und natürlich die Energiewende versprochen. Was wurde aus diesen Versprechungen? Der ARTE-Dokumentarfilm "Die große Stromlüge" geht dieser Frage nach.

 

 

Links zu dem Thema:

http://www.arte.tv/guide/de/052400-000-A/die-grosse-stromluege

Bericht von "Office for National Statistics" www.ons.gov.uk

 


Themenkreis Redaktion

 

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