15. Jan. 2024
	
	
	
	
	
	Charleston - Mit einem Extrakt des Boswellia-Baums, der als Quelle von Weihrauch bekannt ist,  lässt sich Brustkrebs bekämpfen, allerdings nicht heilen. Immerhin sorgt die  regelmäßige Einnahme dafür, dass sich das Wachstum des Tumors verlangsamt. Das  ist das Ergebnis eines Tests von Forschern des Hollings Cancer Centers mit  erkrankten Frauen. Das Center ist an der Medical University of South Carolina  angesiedelt.
	
	Boswellia lindert Leiden
Die Brustkrebspatientinnen waren angewiesen worden, an den Tagen vor ihrer OP  ein Boswellia-Extrakt zu sich zu nehmen. Die Forscher verglichen dann die  Aktivität der Krebszellen im Tumor jeder Frau, nachdem er operativ entfernt  worden war, mit der Aktivität der Tumorprobe aus der Biopsie, bei der der Krebs  diagnostiziert worden war. "Wir stellten dabei fest, dass die Tumore nach der  Behandlung eine geringere Wachstumsrate aufwiesen als vor der Behandlung", so  Nancy Klauber-DeMore von der Medical University of South Carolina. Bei  Patientinnen, die das Extrakt nicht eingenommen hatten, gab es keine  Unterschiede.
"Wir konnten eine statistisch signifikante Verringerung der Tumorproliferation  im Vergleich zur unbehandelten Gruppe feststellen. Das bedeutet, dass das  Boswellia-Extrakt eine krebshemmende Wirkung beim Menschen hat", erläutert  Klauber-DeMore. Nebenwirkungen der Behandlung habe es praktisch nicht gegeben.  Sie betont allerdings, dass es sich um eine vorläufige Studie handelt, um  festzustellen, ob es überhaupt eine Wirkung gibt. Obwohl die Ergebnisse  vielversprechend seien, müsse noch viel Arbeit geleistet werden, bevor Boswellia  als Teil eines Behandlungsschemas in Betracht gezogen werden könne.
Pflanzen als Wirkstoffspender
Laut Hollings-Forscher Mark Hamann, der zum Team gehört, gibt es viele  Medikamente, die aus traditionellen Arzneimittelpflanzen hergestellt werden. Er  verweist dabei auf Taxol, ein Chemotherapeutikum, das aus der Pazifischen Eibe  entwickelt wurde, sowie auf Vinblastin und Vincristin - also Chemotherapeutika,  die aus dem Madagaskar-Immergrün entwickelt wurden.
Hamann hat seine Karriere damit verbracht, natürliche Produkte aus Pflanzen und  wirbellosen Meerestieren sowie damit verbundene Mikrobiome zu entdecken, die  Krankheiten bekämpfen können, und sie dann zu synthetisieren. Boswellia werde  auch in der traditionellen Medizin seit Tausenden, wenn nicht Zehntausenden von  Jahren verwendet, sagt er. Einst sei es so wertvoll wie Gold gewesen und zur  Behandlung von Krebs und anderen Krankheiten eingesetzt worden.
	
	
	Pressetext.Redaktion