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		28. Dez. 2020
	 WWF-Jahresbilanz: Tierische Gewinner und Verlierer 2020
	Klimawandel, Lebensraumzerstörung und Überfischung dezimieren Feldhamster, Lemuren, Tintenfische und Australiens Tierwelt
 
			
		      
		     
	
	
	Wien - Die Naturschutzorganisation WWF zieht Bilanz und veröffentlicht die tierischen  Gewinner und Verlierer des Jahres 2020. Für Feldhamster, Lemuren, Tintenfische  und Australiens Wildtiere war es kein gutes Jahr. Die Populationen sind  rückläufig und die Bedrohungen nehmen weiter zu. Ihr Schicksal steht  stellvertretend für jenes tausender Arten. Seit 1970 sind die untersuchten  Wirbeltierbestände laut  WWF Living Planet Report um durchschnittlich 68 Prozent eingebrochen. Die  Internationale Rote Liste bewertet mittlerweile mehr als 35.700 Tier- und  Pflanzenarten als bedroht. Das betrifft knapp 30 Prozent aller erfassten  Spezies.
 „Klimakrise, Lebensraumzerstörung, Überfischung der Meere und Wilderei – der  Mensch verursacht gerade das größte Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier“,  warnt Georg Scattolin, Artenschutzexperte des WWF Österreich. „Es geht nicht  mehr nur um die Beseitigung eines Umweltproblems, sondern um unsere Zukunft.  Eine intakte Natur ist von existenzieller Bedeutung für uns alle. Denn ist die  Erde krank, werden es auch wir Menschen. Das führt uns gerade die  Corona-Pandemie schmerzlich vor Augen. Das Virus wurde auf einem Wildtiermarkt  auf den Menschen übertragen. Die Wissenschaft warnt, dass die Ausbeutung der  Natur solche Krankheitsübertragungen wahrscheinlicher macht.“ Wenn vitale  Ökosysteme zerstört werden, natürliche Barrieren wegfallen und Wildtiere in die  Nähe des Menschen gedrängt werden, erhöht sich das Risiko künftiger Pandemien.
 
 Doch der Mensch kann den Verlust der biologischen Vielfalt noch stoppen und  sogar rückgängig machen. Das zeigen die diesjährigen Gewinner unter den  Wildtieren. In Afrika wurden merklich weniger Nashörner gewildert. Dank  internationaler Zuchtprogramme und langjähriger Wiederansiedlungsprojekte kehren  Wisente langsam nach Europa zurück. In der Nord- und Ostsee feiern Kegelrobben  ihr Comeback. „Artenschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir müssen  den Verlust der biologischen Vielfalt stoppen und umkehren. Der WWF fordert  daher, ein Drittel der Erde unter Schutz zu stellen und Artenschutz zur  Querschnittsaufgabe zu machen. Das geht weit über den klassischen Umweltsektor  hinaus. Ob Straßenbau, Bildungspolitik oder Haushaltsplanung – der Schutz der  Artenvielfalt muss überall mitgedacht werden“, bilanziert Scattolin.
 
 Verlierer 2020
 
 Feldhamster: Seit 2020 führt die Internationale Rote Liste den  Europäischen Feldhamster als „vom Aussterben bedroht“. Setzt sich der Trend  fort, wird er die nächsten 30 Jahre nicht überleben. Sein Überlebenskampf steht  stellvertretend für den tausender heimischer Tiere und Pflanzen, die unter den  Folgen der intensiven Landwirtschaft leiden.
 
 Lemuren: Von den insgesamt 107 heute noch lebenden Lemurenarten  gelten laut aktueller Roter Liste schon 103 als bedroht. Ihre Wälder werden  gerodet, Lebensräume in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt. Auch die  direkte Jagd auf die Tiere lässt die Bestände schrumpfen.
 
 Tintenfische: Zwar könnten Tintenfische zu den Gewinnern der  Klimakrise zählen. Doch zugleich wächst der Appetit auf die Kopffüßler und damit  die Fischerei. Im Indischen Ozean nahm die Zahl der unregulierten  Tintenfisch-Fischereien in den vergangenen fünf Jahren um 830 Prozent zu. Der  rapide Anstieg bedroht auch das marine Nahrungsnetz. Dort spielen Tintenfische  eine entscheidende Rolle, da sie Beutetiere der Thunfische sind. Ein  Hauptabsatzmarkt ist Europa. Der WWF fordert daher ein nachhaltiges  Fischereimanagement – nicht nur für Tintenfische.
 
 Australiens Tiere: Fast drei Milliarden Wirbeltiere waren von  den verheerenden Buschbränden in Australien betroffen. Für die  Känguru-Insel-Schmalfußbeutelmaus wird es besonders eng. Die Feuer fegten über  98 Prozent ihres Lebensraums hinweg. Bereits vor den Bränden gab es nur noch  weniger als 500 Individuen. Heute sind es wahrscheinlich nur noch knapp 50. Auch  anderen Beuteltieren, wie den bekannten Koalas, machen die immer stärker  werdenden Brände in Australien zu schaffen. 60.000 Koalas waren massiv von den  Flammen betroffen. Und auch diesen Dezember wüteten bereits neue Feuer – etwa  auf der Insel Fraser Island, die Weltnaturerbe ist.
 
 Störe und Löffelstöre: Mit dem Schwertstör gilt nun der erste  Vertreter der Störartigen als ausgestorben. Weitere könnten folgen. Denn 85  Prozent der Arten dieser uralten Tierordnung sind bedroht. Dammbauten versperren  ihnen den Weg zu ihren Laichgebieten. Zudem werden Störe wegen ihres Fleisches  und ihrer Eier (Kaviar) weltweit gefangen.
 
 Makohaie: Die schnellsten Haie der Welt sind wegen ihres  Fleisches und der Flossen zu Gejagten geworden. Besonders der Kurzflossen-Mako  wird in Thunfisch-Fischereien als lukrativer Zweitfang mitgefangen. Die  nordatlantische Population ist dadurch so überfischt, dass es fünf Jahrzehnte  dauern könnte, bis sie sich erholt. Ein kompletter Bann der Fischerei, der von  vielen Nationen, darunter sogar China und Japan, für den Nordatlantik  vorgeschlagen wurde, ist 2020 erneut an den Widerständen der USA und EU  gescheitert. Insgesamt sieht es für Haie und eng verwandte Rochen in diesem Jahr  nicht rosig aus. Laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion werden jetzt über 300  Arten von Haien und Rochen als bedroht eingestuft.
 
 Gewinner 2020
 
 Spitzmaulnashörner: Mitte der 90er Jahre waren die Bestände des  Spitzmaulnashorns in Afrika auf 2.410 Individuen eingebrochen. Durch  Lebensraumschutz, Umsiedlungsprogramme und Eindämmung der Wilderei konnte die  Population inzwischen auf immerhin 5.600 Tiere anwachsen. Im Jahr 2020 wurde die  hauptsächlich in Namibia vorkommende Unterart, das südwestliche  Spitzmaulnashorn, auf der Internationalen Roten Liste von „gefährdet“ auf  „gering gefährdet“ herabgestuft. Die gesamte Art gilt aber weiterhin als vom  Aussterben bedroht.
 
 Wisente: Vor fast 100 Jahren starb der letzte freilebende  Wisent im Kaukasus. Dank internationaler Zuchtprogramme und langjähriger  Wiederansiedlungsprojekte kehren die Tiere wieder zurück. Nach Auswertung der  letzten Winterzählungen (2019/2020) hat sich der Bestand in drei  Wiederansiedlungsgebieten des russischen Kaukasus auf 160 Tiere erhöht. Im Jahr  2016 waren es noch lediglich 105 Exemplare. Zudem ist es 2020 erneut gelungen,  weitere Wisente aus europäischen Zoos wohlbehalten in den Norden Aserbaidschans  zu transportieren. Die positive Entwicklung der Wisente in Europa quittierte die  Rote Liste zu Jahresende daher mit einer geringeren Gefährdungskategorie.
 
 Kegelrobben: Als angeblicher Konkurrent der Fischerei wurde  Deutschlands größtes Raubtier nahezu ausgerottet. Die Rote Liste führt die  Population in der Ostsee bis heute in der Kategorie „stark gefährdet“, jene in  der Nordsee als „gefährdet“. Hoffnung macht die diesjährige Wurfsaison. Auf  Helgoland wurden bis Anfang November mehr als 500 Kegelrobbenjunge geboren – ein  neuer Rekord. Auch in der gesamten Ostsee erholen sich die Bestände allmählich.  Wurden dort Anfang der 80er Jahre nur noch 2.500 Tiere gezählt, liegt die  Population seit dem Vorjahr bei rund 38.000 Individuen.
 
 Seegurken: In Asien gelten sie als Delikatesse. Nachdem die  Seegurkenbestände lokal um bis zu 90 Prozent eingebrochen sind, wurden nach  jahrelangen Blockaden drei besonders wertvolle Arten in das Washingtoner  Artenschutzabkommen aufgenommen. Seit heuer wird der Fang damit reguliert und  der Überfischung hoffentlich ein Ende bereitet. Positiv dürfte sich das auch auf  das Ökosystem Meer auswirken. Seegurken wirken der durch die Klimakrise  bedingten Versauerung entgegen. Wie ein Staubsauger nehmen sie Sedimente auf,  scheiden diese als gereinigten Sand aus und erhöhen so den pH-Wert am  Meeresgrund.
 
 Elche: Dank erfolgreicher Schutzmaßnahmen zieht es seit einigen  Jahren immer wieder Elche aus Osteuropa nach Deutschland. Im Frühjahr wurde nun  eine Elchkuh mit Jungtier gesichtet. Zwar liegen zur Fortpflanzung noch keine  Zahlen vor. Die Entdeckung macht aber Hoffnung, dass sich die größte Hirschart  immer mehr in Europa zu Hause fühlt.
 
 BILDERGALERIE: Tierische Gewinner und Verlierer 2020
 
 
	WWF
	   
		
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