Themenkreis * WWF-Umfrage: 76 Prozent der Befragten fordern Bodenschutz-Vertrag 

Kat.: Alle Kategorien

 

21. Aug. 2021

WWF-Umfrage: 76 Prozent der Befragten fordern Bodenschutz-Vertrag

Überflutungen, Hitzewellen und Artensterben werden als größte Gefahren gesehen

WWF-Foto: Zurndorf Möbellager © Christian Lendl

Wien - Der massive Bodenverbrauch ist eines der größten Umweltprobleme Österreichs. Die Bevölkerung ist sich des Problems bewusst – und wünscht sich eindeutig Maßnahmen von der Politik. In einer aktuellen market-Umfrage im Auftrag der Umweltschutzorganisation WWF Österreich fordern insgesamt 76 Prozent der Befragten einen „Bodenschutz-Vertrag, der auch eine verbindliche Obergrenze für den Bodenverbrauch vorsieht“. Zudem befürworten vier von fünf Menschen in Österreich bei größeren Bauprojekten eine strengere Prüfung der Folgen für das Klima und den Bodenschutz. Darüber hinaus sprechen sich 64 Prozent dafür aus, dass die aktuell durch das Klimaschutzministerium evaluierten Schnellstraßen- und Autobahnprojekte gestoppt werden sollen, „wenn diese den Klima- und Bodenschutzzielen widersprechen“. (Details siehe Grafiken in Downloaddatei)

Der WWF leitet aus den Ergebnissen einen klaren Handlungsauftrag an die Bundesregierung und die Länder ab: „Seit Jahren wächst der Flächenfraß schneller als die Bevölkerung. Österreich braucht daher einen Bodenschutz-Vertrag mit einer verbindlichen Obergrenze von maximal einem Hektar pro Tag“, fordert WWF-Programmleiterin Hanna Simons. „Die Bundesregierung muss endlich die vielen Treiber des Bodenverbrauchs angehen – vom falsch ausgerichteten Steuersystem über umweltschädliche Subventionen bis zum Umweltrecht gibt es viel zu tun. Parallel dazu müssen die Bundesländer ihre Raumordnungen auf allen Ebenen ökologisieren und flächensparend ausrichten“, sagt Simons. Trotz punktueller Verbesserungen gebe es immer noch viele Defizite. Mit 11,5 Hektar pro Tag liegt der Bodenverbrauch immer noch um das Vierfache über dem offiziellen Nachhaltigkeitsziel des Bundes von 2,5 Hektar.

Folgen des Bodenverbrauchs geben Grund zur Sorge

„Die Menschen sorgen sich um die negativen Auswirkungen des hohen Bodenverbrauchs in ihrer unmittelbaren Umgebung und fordern verbindliche Maßnahmen dagegen“, sagt market-Studienleiterin Birgit Starmayr zu den Ergebnissen der repräsentativen Online-Erhebung mit 1.000 Teilnehmer*innen. So gaben 74 Prozent der Befragten an, dass sie die Gefahr von stärkeren Überflutungen als problematisch wahrnehmen, während 62 Prozent eine Verschlimmerung der Dürreperioden befürchten. Auch den Verlust der biologischen Vielfalt (58 Prozent), von Ackerflächen (55 Prozent) und Naherholungsräumen (54 Prozent) sehen die Österreicher*innen mehrheitlich kritisch.

Bodenschutz-Gipfel darf nicht zur PR-Show verkommen

Die Regierung verspricht für den Herbst 2021 einen Bodenschutz-Gipfel mit Ländern und Gemeinden, der laut WWF konkrete Maßnahmen bringen muss. „Strategiepapiere gibt es in Österreich genug. Solange es kein verbindliches Reduktionsziel für den Flächenfraß gibt, wird weiter wertvolle Natur zubetoniert werden“, warnt Hanna Simons. Deshalb fordert der WWF unter dem Motto „Natur statt Beton“ einen Bodenschutz-Vertrag zwischen Bundesregierung, Ländern und Gemeinden, der den Bodenverbrauch auf maximal einen Hektar pro Tag reduziert. Besonders gefordert sind Bundeskanzler Sebastian Kurz, Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und Umweltministerin Leonore Gewessler. „Die Bundesregierung hat einen Aktionsplan gegen den Bodenverbrauch versprochen und muss dafür strukturell wirksame Maßnahmen liefern. Das ist gerade jetzt wichtig, denn der Neustart nach der Coronakrise darf nicht zur rücksichtslosen Verbauung Österreichs missbraucht werden“, sagt WWF-Programmleiterin Hanna Simons.

Die Petition „Natur statt Beton. Stoppt die Verbauung Österreichs!“ kann online unterzeichnet werden unter: www.natur-statt-beton.at/petition 

WWF-Download:
Zurndorf Möbellager © Christian Lendl
Grafik: Auswirkungen der Verbauung
Grafik: Bodenverbrauch und Bauprojekte

WWF

 

1 .... 23    24    25 .... 38
Berlin - 26. September 2018
 

Wann das Smartphone für Kinderaugen gefährlich wird

Kongress der Gesellschaft für Augenheilkunde in Bonn

Brüssel/Wien - 20. September 2018
 

Greenpeace-Report: Aus für Verbrennungsmotor in zehn Jahren ein Muss

Klimaziele nur durch Verkaufsstopp von neuen Diesel, Benzinern und Hybriden nach 2028 erreichbar

Idaho Falls - 06. September 2018
 

Neue Technik bringt sauberen Wasserstoff

Spezielle Elektrode des Idaho National Laboratory sorgt für umweltfreundliche Produktion

 
Cambridge - 31. August 2018
 

Herz-Kreislauf-Risiko: Giftige Metalle oft vernachlässigt

Umfassende Meta-Analyse britischer Wissenschaftler wertet Daten von 350.000 Personen aus

München - 29. August 2018
 

Low Carb-Ernährung ist gefährlich und sollte gemieden werden

Längerfristig ist mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko zu rechnen

London - 03. August 2018
 

Schon wenig Luftverschmutzung macht herzkrank

Kleine Veränderungen entsprechen Frühstadium eines Herzversagens

 
Wien/Oakland - 31. Juli 2018
 

Plattform Footprint, WWF, GLOBAL 2000: 1. August ist Welterschöpfungstag

Wieder ein Schritt weiter im Pyramidenspiel mit Planet Erde

Basel - 19. Juli 2018
 

Mobilfunkstrahlung macht Jugendliche vergesslich

Abnehmende Gedächtnisleistung bei Analyse mit 700 Heranwachsenden

Wien - 17. Juli 2018
 

VIER PFOTEN warnt: Schon 20 Grad Außentemperatur bringen ein Tier im Auto in Lebensgefahr

Info-Aktion „Hitze kann töten“ im Wiener Augarten

 
Wien - 10. Juli 2018
 

Akupunktur als Erfolgsstory: Evidenzbasiert, nichtmedikamentös, nebenwirkungsarm

Statement zum 1. Österreichischen Tag der Ganzheitsmedizin

Jackson - 05. Juli 2018
 

Neue Impf-Studie sorgt für Furore

Ungeimpfte Kinder sind seltener krank als geimpfte Kinder

Wien - 05. Juli 2018
 

Greenpeace-Marktcheck: Viel pflanzliche Grillprodukte in den Supermärkten

Gemüseburger, Grillkäse & Co schmecken gut, sind gesund und schonen die Umwelt

 
1 .... 23    24    25 .... 38

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer