Home
12 Aktuellste Nachrichten:
|
9. Jun. 2020
WWF und Naturschutzbund: Luchs in Österreich ist vom Aussterben bedroht
Zerschnittener Lebensraum isoliert und Wilderei dezimiert Populationen
Maximal 39 heimische Luchse machen wenig Hoffnung auf Arterhalt (Foto: pixabay)
Wien/Salzburg - Die Naturschutzorganisationen WWF Österreich und Naturschutzbund Österreich warnen anlässlich des Internationalen Tag des Luchses (11. Juni) vor einer Zukunft ohne Europas größter Katzenart in Österreich. Seit den 1970ern konnten die einst ausgerotteten Luchse erfolgreich wiederangesiedelt werden. Derzeit stagniert ihre Zahl auf sehr niedrigem Niveau. Da die maximal 39 heimischen Individuen aber in kleinen, voneinander isolierten Populationen leben, die kaum Nachwuchs hervorbringen und durch Inzucht genetisch verarmen, droht in den nächsten Jahren ein Rückgang und im schlimmsten Fall ihr gänzliches Verschwinden. „Die Zerschneidung von Lebensraum verhindert, dass einzelne Luchse zur Fortpflanzung zueinander finden. Fälle von Wilderei wiederum dezimieren die isolierten Populationen. Wird dieser Teufelskreis nicht durchbrochen, stehen die Tiere vor dem gleichen Schicksal wie der Bär, der seit 2011 in Österreich als ausgerottet gilt“, warnt Christian Pichler, Artenschutzexperte des WWF Österreich.
„Ein Überleben der Luchse in Österreich kann nur gelingen, wenn die kleinen Populationen mit Aussiedlungsprojekten unterstützt und infrastrukturelle Hindernisse abgebaut werden. Wildtierkriminalität ist zudem konsequent zu bekämpfen“, fordert Lucas Ende vom Naturschutzbund Österreich. Noch gibt es drei heimische Luchsvorkommen. Im Norden des Landes hat Österreich Anteil an der grenzüberschreitenden böhmisch-bayerisch-österreichischen Population. Davon konnten 23 Luchse in Österreich nachgewiesen werden, von denen jedoch kein Exemplar ausschließlich hierzulande lebt. Die Region um den oberösterreichischen Nationalpark Kalkalpen beherbergt eine stark bedrohte Population von derzeit sechs Tieren. Das Vorkommen einiger weniger Luchse in Vorarlberg ist eine Folge der sich langsam ausbreitenden Population in der Ostschweiz.
Maßnahmen zur Rettung des Luchsbestands
Obwohl es in Österreich ausreichend geeigneten Lebensraum und Wildtiere als Beute für den Luchs gibt, scheitert ein stabilisierendes Wachstum des Bestands an fehlenden bundesländerübergreifenden Maßnahmen. „Für die heimischen Luchse ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. Sie werden etwa 10 Jahre alt. Nur vier bis fünf Weibchen bringen im Schnitt jeweils zwei Jungtiere pro Jahr zur Welt. Doch lediglich jeder vierte Jungluchs erreicht auch das Erwachsenenalter. Gelingt es nicht für wesentlich mehr Nachwuchs zu sorgen, ist der Fortbestand des Luchses in Österreich bald Geschichte“, warnen Pichler und Ende.
Letztlich ist es eine Frage des politischen Willens, das erneute Aussterben der großen Katzen zu verhindern. Die weitere Zerschneidung der Lebensräume des Waldbewohners, etwa durch Straßen, Siedlungen und Industriegebiete, muss durch bessere Raumplanung verhindert und durch den Bau sicherer Querungsmöglichkeiten überwunden werden. Illegale Verfolgung muss als Straftat konsequent verfolgt und bestraft werden. Zudem kann die Umsiedelung von Luchsen aus anderen Gegenden Europas ihr Vorkommen in Österreich stärken.
WWF
München/Mainz - 10. März 2020
|
|
Dreckige Luft tödlicher als Corona und Aids
2015 weltweit 8,8 Mio. vorzeitige Todesfälle - Australien bleibt weiterhin internationales Vorbild
|
|
|
Stuttgart - 27. Februar 2020
|
|
Wie viel Einfluss haben Eltern tatsächlich auf das Wesen ihrer Kinder
Wie wir werden, was wir sind?
|
|
|
Wien - 02. Januar 2020
|
|
Wildtiere: Die Gewinner und Verlierer 2019
Klimawandel und Lebensraumzerstörung dezimieren Eisbären, Koalas und Jaguare
|
|
|
Kuopia - 18. Dezember 2019
|
|
Bewegung schützt Kinder gut vor Diabetes
Viel Sport statt Fitness senkt auch bei übergewichtigen Kids das Risiko einer Typ-2-Erkrankung
|
|
|
Wien - 14. November 2019
|
|
Volksbegehren: Bedingungsloses Grundeinkommen in der Höhe von 1200 Euro
Volksbegehren 18. November bis 25. November 2019
|
|
|
Baden-Baden - 17. Oktober 2019
|
|
Physische Bücher sind bei Europäern im Trend
Vor allem in Italien werden 2019 höhere Umsätze erzielt - Sachbücher besonders populär
|
|
|
Karlsruhe - 14. Oktober 2019
|
|
Mehr Wald und weniger Fleisch retten Klima
Forscher fordern Vergrößerung der Waldflächen und eine Umstellung des Lebensmittelsystems
|
|
|
Berlin - 10. Oktober 2019
|
|
E-Books: Kein Wachstum mehr in Deutschland
Markt stagniert weiter - Nur jeder Vierte liest wie auch schon vor fünf Jahren digitale Bücher
|
|
|
London - 08. Oktober 2019
|
|
Immer mehr Millennials im Handy-Dauerstress
Jeder zweite britische Nutzer wünscht sich, dass Smartphones nie erfunden worden wären
|
|
|
Fort Collins - 07. Oktober 2019
|
|
Schlechte Luft heißt auch mehr Gewaltverbrechen
Zehn Mikrogramm P2,5-Feinstaub pro Kubikmeter lässt Zahl der Straftaten um 1,4 Prozent steigen
|
|
|
Nashville - 23. September 2019
|
|
Handys lenken ab und verändern die Realität
Experimente mit Farben bestätigen: Beeinträchtigte Wahrnehmung brennt sich ins Gedächtnis
|
|
|
Edmonton - 05. September 2019
|
|
Soziale Medien rauben Kindern die Spielzeit
Eltern stehen unter sozialem Druck und wollen viel mehr Sicherheit und strukturierte Aktivitäten
|
|
|
|