Themenkreis * Zink hilft bei moderatem COVID-19 

Kat.: Wissen/Technik

 

21. Nov. 2022

Zink hilft bei moderatem COVID-19

Klinische Studie an 470 Patienten

DGP - Ob eine Nahrungsergänzung mit Zink eine ergänzende Therapie bei COVID-19 sein könnte, wurde nun in einer Placebo-kontrollierten klinischen Studie mit 470 Patienten mit moderatem COVID-19 geprüft. Die 15-tägige Zink-Behandlung reduzierte demnach die Zahl der Todesfälle und Intensivbehandlungen im Placebo-Vergleich und senkte die Dauer von Krankenhausaufenthalt und Symptomen. Weitere Studien sollen nun langfristige Effekte mit Blick auf Long COVID untersuchen.

Eine Nahrungsergänzung mit Zink wurde bereits früher als eine mögliche ergänzende Therapie bei einer Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 und der Erkrankung COVID-19 diskutiert. Dies wurde nun in einer Placebo-kontrollierten klinischen Studie geprüft.

Zink bei moderatem COVID-19: Klinische Studie

Die Multizentren-Studie wurde prospektiv, randomisiert und doppelblind mit Placebo-Kontrolle durchgeführt. Patienten mit moderatem COVID-19 mit Symptombeginn höchstens 7 Tage vor Studienaufnahme wurden entweder einer Ergänzung mit oralem Zink (zweimal täglich 25 mg) oder einem gleichaussehenden Placebo für 15 Tage zugeordnet. Vorrangig wurde ermittelt, ob Zink einen Einfluss auf die Sterberate aufgrund von COVID-19 oder auf die Zahl notwendiger Intensivbehandlungen innerhalb von 30 Tagen nach Randomisierung hatte. Sekundär analysierten die Wissenschaftler die Länge der Krankenhausbehandlung bei stationären Patienten und die Dauer der COVID-19-Symptome und Krankenhausaufnahmen aufgrund von COVID-19 bei anfänglich ambulanten Patienten.

Multizentrisch und Placebo-kontrolliert mit 470 Patienten

470 Patienten mit COVID-19 wurden jeweils einer Behandlung zugewiesen. Davon erhielten 231 Patienten orales Zink, 239 Patienten erhielten das Placebo. 190 Patienten (40,4 %) waren zum Zeitpunkt der Studienaufnahme in ambulanter Behandlung, 280 Patienten (59,6 %) wurden stationär behandelt. Die Sterberate nach 30 Tagen lag in der Zink-Gruppe bei 6,5 %, in der Placebo-Gruppe bei 9,2 % (Odds Ratio, OR: 0,68; 95 % Konfidenzintervall, KI: 0,34 – 1,35). Die Zahl der intensivpflichtigen Personen unterschied sich zwischen den Gruppen: 5,2 % der Zink-Gruppe und 11,3 % der Placebo-Gruppe mussten intensivbehandelt werden (OR: 0,43; 95 % KI: 0,21 – 0,87). Die Kombination aus Sterberate und Intensivbehandlung bestätigte den Unterschied (OR: 0,58; 95 % KI: 0,33 – 0,99). Konsistente Ergebnisse wurden in Untergruppen mit Patienten im Alter von unter 65 Jahren, Patienten mit Begleiterkrankungen und Patienten mit zusätzlichem Sauerstoffbedarf zum Zeitpunkt der Studienaufnahme gesehen. Die Dauer des Krankenhausaufenthalts der stationär behandelten Patienten war in der Zink-Gruppe im Schnitt mehr als 3 Tage kürzer als in der Placebo-Gruppe (Differenz: 3,5 Tage; 95 % KI: 2,76 – 4,23). Bei den anfänglich ambulant behandelten Patienten lösten sich Symptome von COVID-19 rascher mit Zink als mit dem Placebo auf (Differenz: 1,9 Tage; 95 % KI: 0,62 – 2,6). Es wurden keine ernsten unerwünschten Ereignisse im Rahmen der Studie beobachtet.

Orales Zink über 15 Tage war demnach in dieser randomisiert kontrollierten Studie mit einer Reduktion von Todesfällen und notwendiger Intensivbehandlung um 42 % assoziiert (OR: 0,58 für kombiniertes Ergebnis). Die Behandlung verkürzte die Dauer klinischer Behandlungen und der COVID-19-Symptome. Die Studie zeigt somit, dass die Nahrungsergänzung mit Zink eine wertvolle Ergänzung der Behandlung von moderatem COVID-19 sein kann. Die Autoren ermittelten nicht, ob Patienten vor der Behandlung einen Zink-Mangel aufwiesen. Dies könnte in weiteren Studien, die auch langfristige Effekte z. B. mit Blick auf Long COVID betrachten sollten, womöglich ein relevanter Faktor sein.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom

Deutsches Gesundheitsportal

 

1    2    3    4
East Lansing - 08. Februar 2018
 

Dämmerlicht führt zusehends zur Verdummung

Tests mit Kusurratten: Hippocampus-Leistung sank um 30 Prozent

Enschede - 25. Januar 2018
 

Nanodrähte erzeugen Treibstoff aus Sonnenlicht

"Grundlegender Durchbruch" ermöglicht effizientere Umwandlung

Tokio - 27. Dezember 2017
 

Rätsel um Klimawandel vor Millionen Jahren gelöst

Vermehrtes Wachstum von Pflanzen im Meer sorgte für eine Abkühlung

 
New York - 19. Dezember 2017
 

Neue Meeresplattform produziert Solar-Wasserstoff

Innovativer und kostengünstiger Elektrolyseur für Einsatz auf Ozeanen

Schanghai/Wien - 30. August 2017
 

Forscher teleportieren Licht erstmals unter Wasser

Fortschritt auf dem Weg zum komplett verschlüsselten Quanten-Internet

London - 12. Juli 2017
 

Elektroautos könnten 2022 wettbewerbsfähig sein

Atomkraftwerk Hinkley Point nicht unbedingt eine lohnende Investition

 
Wien - 21. Juni 2017
 

Hälfte des Faschierten mit resistenten Keimen belastet

Weniger Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung gefordert

Kiel - 23. Mai 2017
 

Eisenmangel hemmt marine Mikroorganismen

Prozess für Nährstoffkreislauf im tropischen Nordatlantik entdeckt

Deggendorf - 27. April 2017
 

Positiv-Gefühle verändern Gesamtzustand in Echtzeit

Messung mit computergestützten Diagnostiksystem Nilas MV weist positive Auswirkung der Mentaltechnik „LCC-Kombinatorik“ auf menschlichen Körper nach

 
Tokio - 21. April 2017
 

Bridgestone stellt luftlosen Fahrradreifen vor

Kunstharz soll mühsames Aufpumpen ab 2019 unnötig machen

Martorell - 24. März 2017
 

Abwasser wird zur erneuerbaren Energiequelle

SEAT und Aqualia arbeiten an neuem Projekt für nachhaltigen Sprit

Minneapolis/Mailand - 02. März 2017
 

Energieproduzierende Fenster stehen kurz bevor

Einfallendes Licht wird konzentriert an Solarzellen weitergeleitet

 
1    2    3    4

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer