28. Apr. 2025
	
	
	
	
	
	DGP - Eine aktuelle Dosis-Wirkungs-Metaanalyse untersuchte den Zusammenhang zwischen  Dauer und Intensität von Ausdauertraining und der Gewichtsabnahme bei  übergewichtigen oder adipösen Erwachsenen. Die Ergebnisse legen nahe, dass ein  Ausdauertraining von mindestens 150 Minuten pro Woche bei mittlerer Intensität  oder höher erforderlich sein könnte, um klinisch bedeutsame Gewichtsreduktionen  zu erzielen.
	
	Übergewicht und Adipositas zählen weltweit zu den größten Gesundheitsproblemen.  Aktuelle Leitlinien empfehlen, dass Trainingsprogramme, hauptsächlich in Form  von Ausdauer-Übungen oder kombinierten Ausdauer- und Widerstandsübungen, zur  Bekämpfung von Übergewicht und Adipositas genutzt werden sollten. Aktuelle  Angaben zur Dauer von Trainingsprogrammen, die in bestehenden Leitlinien  empfohlen werden, stammen jedoch hauptsächlich aus Einzelstudien und basieren  größtenteils auf älteren Daten. Es fehlen bisher Metaanalysen, um den  Dosis-Wirkungs-Zusammenhang von Ausdauertraining und Gewichtsabnahme zu  untersuchen. Diese Lücke sollte nun eine Metaanalyse aus Großbritannien und dem  Iran schließen.
Zusammenhang zwischen Ausdauertraining und Gewichtsabnahme
Um den Dosis-Wirkungs-Zusammenhang zwischen aerobem Training und  Adipositas-Messungen zu klären, ermittelten die Wissenschaftler relevante  Studien aus den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, Scopus, Cochrane  Central Register of Controlled Trials, ProQuest und ClinicalTrials.gov mit  Veröffentlichungsdaten bis 30. April 2024. Eingeschlossen wurden ausschließlich  randomisierte, klinische Studien mit einer Interventionsdauer von mindestens 8  Wochen. Die Evidenz wurde mithilfe des Tools „Grading of Recommendations  Assessment, Development and Evaluation“ (GRADE) bewertet.
Auswirkungen von Ausdauertraining auf Körpermaße bei Übergewicht und  Adipositas
Insgesamt erfüllen 116 randomisierte, klinische Studien mit 6 880 Teilnehmern  mit Übergewicht oder Adipositas die Einschlusskriterien. Von den  Studienteilnehmern waren 4 199 Frauen (61 %), das Durchschnittsalter betrug 46  Jahre. Jedes 30-minütige Ausdauertraining pro Woche war verbunden mit einer  Verringerung des Körpergewichts um 0,52 kg (95 % Konfidenzintervall, KI: -0,61 −  -0,44 kg; 109 Studien; GRADE = moderat), des Taillenumfangs um 0,56 cm (95 % KI:  -0,67 − -0,45 cm; 62 Studien; GRADE = hoch) und des Körperfettanteils um 0,37 %  (95 % KI: -0,43 − -0,31 %; 65 Studien; GRADE = moderat). Zudem wurden die  Bereiche viszerales Fettgewebe (Mittelwertdifferenz, MD: -1,60 cm2; 95 % KI:  -2,12 − -1,07 cm2; 26 Studien; GRADE = hoch) und subkutanes Fettgewebe (MD:  -1,37 cm2; 95 % KI: -1,82 − -0,92 cm2; 27 Studien; GRADE = moderat)  unterschieden. Das Ausdauertraining führte zu einer leichten Erhöhung der  physischen (MD: 1,69; 95 % KI: 1,18 – 2,20) und mentalen (MD: 0,74; 95 % KI:  0,29 – 1,19) Lebensqualität (1 Studie mit 80 Teilnehmern; GRADE = niedrig).
Das Training war mit einer mäßigen Zunahme leichter bis mittelschwerer  unerwünschter Ereignisse verbunden, bei denen es sich meist um Symptome des  Bewegungsapparats handelte. Die Dosis-Wirkungs-Metaanalysen zeigten, dass  Körpergewicht, Taillenumfang und Körperfettanteil linear oder monoton abnahmen,  wenn die Dauer des Ausdauertrainings auf bis 300 Minuten pro Woche erhöht wurde.  Ausdauertraining von mindestens 150 Minuten pro Woche mit mäßiger bis hoher  Intensität führte zu klinisch bedeutsamen Reduktionen des Taillenumfangs und  Körperfettanteils.
Mindestens 150 Minuten Ausdauertraining pro Woche bei moderater  Intensität
In der Metaanalyse war die Durchführung von 30 Minuten Ausdauertraining pro  Woche mit einer mäßigen Reduktion des Körpergewichts, Taillenumfangs und  Körperfettanteils bei übergewichtigen oder adipösen Erwachsenen assoziiert. Laut  der Autoren sind jedoch mehr als 150 Minuten Ausdauertraining pro Woche bei  moderater Intensität oder höher erforderlich, um klinisch bedeutsame Reduktionen  des Taillenumfangs und der Körperfettwerte zu erreichen.
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