27. Jun. 2024
	
	
	
	
	
	Auckland - In Lebensmittelgeschäften, die nach Kräutern wie Thymian, Rosmarin, Oregano und  Basilikum duften, wählen Käufer gesündere Waren aus. Diese überraschende  Erkenntnis haben die beiden Marketing-Experten Megan Phillips und Sommer Kapitan  von der Auckland University of Technology gewonnen.
	
	Grapefruit, Schokolade, Kuchen
"Der Einsatz von Düften in Einzelhandelsgeschäften ist eine bewährte Strategie.  Abgesehen von den allgemeinen Gerüchen, die von den Produkten ausgehen, setzen  Supermärkte oft künstliche Düfte ein. Dann riecht es in der Gemüseabteilung nach  Grapefruit, am Süßwarenregal nach Schokolade, in der Bäckerei nach Foccacio,  einem italienischen Klassiker, und nach Kuchen. Ziel ist es, den Umsatz zu  steigern."
Frühere Untersuchungen hätten schon gezeigt, dass die Verbreitung von  Schokoladenduft in einer Buchhandlung das Interesse an Liebesromanen und  Kochbüchern erhöht. Und natürliche Düfte in einem Geschäft steigerten die  Ausgaben für Produkte mit weniger künstlichen oder synthetischen Merkmalen.  Düfte wie Rose Maroc, der als "männlich" gelte, oder Vanille, die als "weiblich"  gilt, beeinflussten das Kaufverhalten in Bezug auf geschlechtsspezifische  Kleidung.
Düfte wirken auch im Supermarkt
Um den Zusammenhang zwischen Kräuterdüften und Einkauf gesunder Lebensmittel  nachzuweisen, haben die Forscher Probanden in das sensorische Labor der  Hochschule eingeladen. Sie bekamen 155 virtuelle Dollar und sollten in einem  ebenso virtuellen Supermarkt einkaufen. Es zeigte sich, dass diejenigen, die  Kräuterdüften ausgesetzt wurden, drei gesunde Lebensmittel mehr kauften als  diejenigen, die keine Düfte wahrnehmen konnten.
Um zu prüfen, ob diese Effekte auch im Laden auftreten, machten die Forscher in  Zusammenarbeit mit einem neuseeländischen Supermarkt eine Feldstudie. Sie  verteilten einen Kräuterduft in zwei Geschäften und stellten fest, dass die  Kunden, die dem Duft ausgesetzt waren, mehr vollwertige frische Lebensmittel  kauften als diejenigen, die keinem Duft ausgesetzt waren. Selbst Düfte, die gar  nicht vorhanden waren, die sich die Käufer aber vorstellten, animierten sie zum  Kauf gesunder Produkte.
"Es bleibt abzuwarten, ob die neuseeländischen Einzelhändler künstliche Düfte  einsetzen, um die Verbraucher zu gesünderen Lebensmitteln zu bewegen. Das  Potenzial zur Verbesserung der Lebensmittelauswahl und damit auch der  öffentlichen Gesundheit ist jedoch groß", schreiben Phillips und Kapitan  abschließend.
	
	
	Pressetext.Redaktion