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		16. Jul. 2022
	 Nachhaltigkeits-Etikett statt Gentechnik-Kennzeichung
	Europäische Kommission bereitet mit Fragebogen den Weg für Deregulierung von Neuer Gentechnik in Landwirtschaft
 
			
		      
		     
	
	
	Wien/Brüssel - Die Europäische Kommission befragt bis 22. Juli mit einer Konsultation die  Öffentlichkeit zum zukünftigen Umgang mit Neuer Gentechnik (NGT) in der  Landwirtschaft. Das Ergebnis - die Deregulierung des EU-Gentechnikrechts -  scheint vorprogrammiert. Denn eine Analyse des Konsultations-Fragebogens –  durchgeführt von Friends of the Earth Europe (FOEE) und GLOBAL 2000 – zeigt,  dass sich die Rhetorik der Saatgut- und Chemiekonzerne in wichtigen Teilen des  Fragebogens wiederfindet. “Gespickt mit Suggestivfragen und irreführenden  Behauptungen zu Nachhaltigkeit, zeigt der Fragebogen die klare Absicht der  EU-Kommission, den Weg frei zu machen für eine Deregulierung der Neuen  Gentechnik”, kritisiert Brigitte Reisenberger, Gentechniksprecherin von GLOBAL  2000. “Die Kommission wischt Sicherheitsbedenken pauschal beiseite und  wiederholt im Fragebogen stattdessen die Nachhaltigkeitsversprechen der  Industrie, ohne diese systematisch zu überprüfen. Die bestehende  Kennzeichnungspflicht mit dem gut sichtbaren Verpackungshinweis ‘Enthält  gentechnisch veränderten Bestandteil’ wird hingegen nicht einmal mehr zur Wahl  gestellt”, ist Brigitte Reisenberger empört.
 Die Analyse von GLOBAL 2000 und Friends of the Earth Europe greift exemplarisch  diese drei problematischen Aspekte heraus: Unbelegte Nachhaltigkeitsversprechen,  Nachhaltigkeits-Etikett statt Gentechnik-Kennzeichnung und pauschales Wegwischen  der Forschungslücke zu Risiken.
 
 Nachhaltigkeits-Ranking von Fantasiepflanzen
 
 Im Fragebogen stellt die EU-Kommission bestimmte NGT-Pflanzen als wichtige  Instrumente zur Erreichung der Ziele des Green Deal in Bezug auf die Reduktion  der Treibhausgasemissionen oder des Pestizideinsatzes vor. Die Kommission lenkt  die öffentliche Aufmerksamkeit auf Nachhaltigkeitsversprechungen der Konzerne  und nimmt sie als gegeben an. Bis dato nicht existente Pflanzen mit vorgeblichem  Potenzial für Resilienz gegen Klimawandel oder Biodiversitätsverlust werden  dafür als „Beleg“ angeführt. Bislang sind es nicht bewiesene  Marketingversprechen, die wohl darauf abzielen, Investoren bei Laune zu halten.  “Die EU-Kommission behandelt diese Marketingversprechen in der Konsultation als  Tatsachen und geht so weit, Bürger:innen fiktive Nachhaltigkeitsbeiträge von  weitgehend hypothetischen NGT-Pflanzen bewerten zu lassen. Das ist billiges  Greenwashing”, kritisiert Mute Schimpf von Friends of the Earth Europe.
 
 Nachhaltigkeits-Etikett statt Kennzeichnung als Gentechnik?
 
 Bei der Frage zur künftigen Kennzeichnung gibt die Europäische Kommission nicht  die Antwortoption als “gentechnisch verändert kennzeichnen”, obwohl diese  Kennzeichungsform dem aktuellen EU-Gentechnikrecht entspricht. ”Der  Branchenverband EuroSeeds lobbyiert seit Jahren dafür, NGT aus der aktuellen  Kennzeichnungspflicht auszuschließen. Nun geht die Kommission in der laufenden  Konsultation sogar so weit, ein Nachhaltigkeits-Label für NGT-Pflanzen anstatt  eines Gentechnik-Labels vorzuschlagen”, berichtet Reisenberger über die Pläne  zur Deregulierung des EU-Gentechnikrechts.
 
 Große Forschungslücke zu möglichen Risiken unbeachtet
 
 Die EU-Kommission behauptet im Fragebogen, dass es keine spezifischen Risiken  für NGT-Pflanzen gebe und dass ihr Risikoprofil dem der konventionellen Züchtung  oder der klassischen Mutagenese ähnlich sei. Dies jedoch ohne klarzustellen,  dass es bisher kaum Risikoforschung zu den neuen Verfahren gibt. “Die”  Wissenschaft ist sich nicht einig. Bisher haben die EU-Mitgliedstaaten lediglich  1,6 Prozent ihrer Forschungsgelder für Risikoabschätzung, Monitoring und  Nachweismethoden im Bereich der NGT aufgewendet. Der Großteil der  Forschungsgelder fließt in Produktentwicklung und Grundlagenforschung. “Es  bedarf viel mehr Forschung insbesondere innerhalb der Risikoforschung”, fordert  GLOBAL 2000 mit der Petition “Pickerl drauf!”.
 
 GLOBAL 2000 kritisiert den Konsultations-Fragebogen zum EU-Gentechnikrecht.  Trotzdem wird die österreichische Umweltschutzorganisation an der Konsultation  teilnehmen.
 
 Service-Links:
 Hier finden Sie  Grafiken und Bildmaterial zur Fragebogen-Analyse.
 Hier finden Sie die  komplette Analyse des Fragebogens.
 
 
	Global 2000
	   
		
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