5. Sep. 2025
	
	
	
	
	
	São Paulo - Die starke Nutzung von Süßstoff bewirkt einen Rückgang der Denk- und  Gedächtnisfähigkeiten. Das haben Claudia Kimie Suemoto und ihr Team von der  Universität São Paulo ermittelt. Sie haben sieben kalorienarme und kalorienfreie  Süßstoffe untersucht. Vor allem die Menge ist ausschlaggebend für das Ausmaß des  kognitiven Niedergangs. Bei Menschen mit Diabetes fällt dieser Zusammenhang  sogar noch stärker aus.
	
	Dose Diät-Limonade genügt
Die Forscher haben die Folgen des Konsums der künstlichen Süßstoffe Aspartam,  Saccharin, Acesulfam-K, Erythrit, Xylit, Sorbit und Tagatose untersucht. Diese  sind hauptsächlich in stark verarbeiteten Lebensmitteln wie aromatisiertem  Wasser, Limonaden, Energy-Drinks, Joghurt und kalorienarmen Desserts enthalten.  Einige werden auch als eigenständige Süßstoffe etwa für Tee und Kaffee  verwendet.
An der Studie haben 12.772 Erwachsene aus ganz Brasilien teilgenommen. Das  Durchschnittsalter lag bei 52 Jahren, und die Teilnehmer wurden durchschnittlich  acht Jahre lang beobachtet. Zu Beginn der Studie füllten die Teilnehmer  Fragebögen zu ihrer Ernährung aus, in denen sie detailliert angaben, was sie im  vergangenen Jahr gegessen und getrunken hatten. Die Forscher teilten sie anhand  der Gesamtmenge der von ihnen konsumierten künstlichen Süßstoffe in drei Gruppen  ein.
Die Gruppe mit dem niedrigsten Konsum nahm durchschnittlich 20 Milligramm pro  Tag (mg/Tag) zu sich, die Gruppe mit dem höchsten Konsum durchschnittlich 191  mg/Tag. Die dritte Gruppe war dazwischen angesiedelt. Bei Aspartam entspricht  diese Menge einer Dose Diät-Limonade. Sorbitol wurde mit durchschnittlich 64  mg/Tag am meisten konsumiert.
Kognitive Tests durchgeführt
Die Teilnehmer wurden zu Beginn, in der Mitte und am Ende der Studie kognitiven  Tests unterzogen, um ihre Gedächtnis-, Sprach- und Denkfähigkeiten im Laufe der  Zeit zu verfolgen. Die Tests bewerteten die Flüssigkeit des Sprechens, das  Arbeitsgedächtnis, den Sprachschatz und die Verarbeitungsgeschwindigkeit von  Informationen.
Nach Bereinigung um Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bluthochdruck und  Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben die Forscher festgestellt, dass Personen mit  der höchsten Menge an Süßstoffen einen schnelleren Rückgang der allgemeinen  Denk- und Gedächtnisfähigkeiten aufwiesen als diejenigen, die die geringste  Menge konsumierten. Der Rückgang lag bei 62 Prozent. Das entspricht einer  Alterung von 1,6 Jahren. Die Teilnehmer der mittleren Gruppe wiesen einen um 35  Prozent schnelleren Rückgang auf als die Gruppe mit dem geringsten Konsum, was  etwa 1,3 Jahren Alterung entspricht.
	
	
	Pressetext.Redaktion