Themenkreis * GLOBAL 2000 und Greenpeace: Sackerl-Vereinbarung erster richtiger Schritt 

Kat.: Alle Kategorien

 

2. Mai 2016

GLOBAL 2000 und Greenpeace: Sackerl-Vereinbarung erster richtiger Schritt

Unterzeichner müssen Maßnahmen konsequent umsetzen, weitere Unternehmen müssen beitreten

Eindämmung der Plastiksackerl-Flut in Österreich. Indem der Handel auf Gratis-Sackerl verzichtet, soll der Verbrauch von Kunststofftragetaschen bis zum Jahr 2019 halbiert werden.

Wien - Die Umweltschutzorganisationen Greenpeace und GLOBAL 2000 begrüßen die heute von Umweltminister Andrä Rupprechter vorgestellte freiwillige Selbstverpflichtung des Handels als einen ersten richtigen Schritt zur Eindämmung der Plastiksackerl-Flut in Österreich. Indem der Handel auf Gratis-Sackerl verzichtet, soll der Verbrauch von Kunststofftragetaschen bis zum Jahr 2019 halbiert werden. Gleichzeitig wurde auch vereinbart, Plastik nicht durch andere Materialien zu ersetzen, denn damit würde das Problem nur verlagert werden. Laut Schätzungen von Greenpeace fallen in Österreich jährlich eine Milliarde Plastiksackerl im Handel an. GLOBAL 2000 und Greenpeace fordern die heute der Vereinbarung beigetretenen Händler auf, die Maßnahmen konsequent umzusetzen sowie deutlicher auf alternative Lösungen, wie Mehrwegtaschen aus Öko-Baumwolle oder vernähte Kunststofftaschen, aufmerksam zu machen. Zudem drängen die Umweltschutzorganisationen auf eine wesentlich breitere Beteiligung. Vor allem große Teile des Textil- und Möbelhandels haben sich bislang nicht zum Aus des Gratis-Sackerls bekannt.

„Das Ende des Gratis-Sackerls darf nicht zu einem Körberlgeld für den Handel führen“, warnt Greenpeace-Programmleiter Herwig Schuster, „Die Sackerl sind entweder zum Selbstkostenpreis abzugeben oder die Mehreinnahmen müssen zweckgebunden für den Umweltschutz eingesetzt werden. Greenpeace wird ganz genau auf möglichen Etikettenschwindel achten, falls also Unternehmen die zusätzlichen Einnahmen einfach nur zur Finanzierung ihrer PR-Budgets verwenden.“ Doch noch weitere Schritte sind notwendig: Die sogenannten Knotenbeutel, das sind hauchdünne Sackerl, können weiterhin gratis für Obst und Gemüse ausgegeben werden. Hier fordert Greenpeace zusätzliche Maßnahmen zur Reduktion. Beispielsweise könnten Kunden motiviert werden, Birnen, Äpfel und Bananen nicht getrennt einzupacken, sondern dafür ein einziges Sackerl zu verwenden.
 
 „Uns war in der Tragetaschenvereinbarung besonders wichtig, dass ein Umstieg vom Plastiksackerl auf andere Materialen verhindert wird und die Reduktion der Sackerl insgesamt im Vordergrund steht“, sagt GLOBAL 2000-Geschäftsführerin Leonore Gewessler, „Je weniger Einwegtaschen in Umlauf gebracht werden, desto besser für die Umwelt. Wenn alle großen Handelsunternehmen die heutige Vereinbarung umsetzen, kann Österreich hier zum Vorreiter werden.“ Die österreichische Lösung unterscheidet sich auch von der letzte Woche vorgestellten deutschen Variante, die ausschließlich Plastiksackerl regelt. Doch die Umweltorganisationen sehen in Österreich noch Handlungsbedarf, da sehr viele Unternehmen bis jetzt keinerlei Maßnahmen angekündigt haben, allen voran der Möbelhandel und mit wenigen Ausnahmen auch der Textil- und Schuhhandel. In die Pflicht zu nehmen sind hier vor allem die jeweiligen Branchenriesen wie Lutz, Steinhoff (kika und Leiner) und Leder & Schuh mit den Marken Stiefelkönig, Humanic und Jello.
 
 Greenpeace und GLOBAL 2000 kündigten heute zudem an, genau darauf zu achten, dass die Anzahl der Tragetaschen in Österreich in den nächsten drei Jahren tatsächlich halbiert wird. Bereits im Herbst wird Greenpeace sein monatliches Supermarkt-Ranking ‚Nachhaltigkeit im Test‘ dem Thema Sackerl widmen.

Greenpeace

 

1 .... 4    5    6 .... 38
DGP - 21. November 2022
 

Zink hilft bei moderatem COVID-19

Klinische Studie an 470 Patienten

Wien - 15. November 2022
 

Natur kann schlimmste Klimafolgen abwenden

Natürliche CO2-Speicher im Kampf gegen Klimakrise essentiell

Brisbane - 03. November 2022
 

Viele Viren nutzen Mikroplastik als Surfbrett

Tests mit Bakteriophagen durchgeführt - Befallene Menschen können an Infektionen erkranken

 
Singapur - 31. Oktober 2022
 

Licht beschleunigt Herstellung von Wasserstoff

Forscher der National University of Singapore machen Prozess effizienter und sparen Kosten

London - 27. Oktober 2022
 

Luftverschmutzung erhöht Risiko für Demenz

Pro einem Mikrogramm pro Kubikmeter mehr Feinstaub steigt Wahrscheinlichkeit um drei Prozent

Toronto - 24. Oktober 2022
 

Zwei Minuten gehen, stärkt Muskeln effektiv

Wissenschaftler der University of Toronto untersuchen Auswirkungen von sitzenden Tätigkeiten

 
Wien - 14. Oktober 2022
 

Milliardengeschäft der Psychiatrie

Depression nicht durch chemisches Ungleichgewicht verursacht - neue Studie widerlegt Behauptungen

Wien - 05. Oktober 2022
 

Rund 90 Prozent der konventionellen Apfelsäfte mit Pestiziden belastet

Greenpeace-Marktcheck fordert den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft zu reduzieren

Norwich - 02. Oktober 2022
 

Cranberrys halten das Gedächtnis im Alter fit

Britische Wissenschaftler stellen kognitive Verbesserungen bereits nach zwölf Wochen fest

 
Augusta - 13. September 2022
 

Corona: Nasendusche senkt Hospitalisation

Auch signifikant weniger Todesfälle - Deutliche Vorteile für ältere Personen mit Vorerkrankungen

Corvallis - 31. August 2022
 

Blaues Licht schadet Zellen und lässt sie altern

Forscher für Bildschirmbegrenzung - Haut- und Fettzellen sowie sensorische Neuronen betroffen

San Francisco - 30. August 2022
 

Alltagschemikalien belasten Schwangere

Wissenschaftliche Studie weist Melamin und Cyanursäure bei fast allen Teilnehmerinnen nach

 
1 .... 4    5    6 .... 38

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer