Themenkreis * KI gefährdet die Nachwuchsförderung massiv 

Kat.: Alle Kategorien

 

3. Mai 2024

KI gefährdet die Nachwuchsförderung massiv

Reines Beobachten verhindert laut Forscher Matt Beane die echte Übertragung von Kompetenzen

Santa Barbara - "Künstliche Intelligenz ist keine Bedrohung, aber die Art und Weise, wie wir sie einsetzen, schon", mahnt Forscher Matt Beane von der University of California Santa Barbara. Es bestehe die Gefahr, das Wissen, das etablierte Mitarbeiter erworben haben, an den Nachwuchs nicht weitergegeben wird und so auf Dauer verlorengeht. "Die Produktivität von Experten steigt mithilfe von intelligenten Technologien auf Kosten der Einbindung von Anfängern, was deren Kompetenzentwicklung blockiert", warnt Beane.

Drastische Verschlechterung

Der Technologie-Manager hat mehr als ein Jahrzehnt damit verbracht, die Arbeit mit intelligenten Maschinen, wie Robotern und KI, zu untersuchen. In einem seiner ersten Projekte verbrachte er Hunderte von Stunden damit, Operationen zu beobachten und Interviews in Krankenhäusern US-weit zu führen, um zu verstehen, wie sich die Einführung von Robotern auf die chirurgische Ausbildung des Nachwuchses auswirkt.

"Es zeigte sich, dass der leitende Chirurg den Roboter steuert und der Auszubildende völlig optional geworden ist und den Eingriff oft nur auf einem Monitor beobachtet." Das sei eine drastische Verschlechterung gegenüber der früheren Methode, bei der der Auszubildende dem leitenden Chirurgen während des gesamten Eingriffs assistiert habe.

"Schattenlernen" als Ausweg

Während intelligente Maschinen Unternehmen ungeahnte Effizienz- und Qualitätsverbesserungen ermöglichen, hat Beane festgestellt, dass die Geschwindigkeit, mit der solche Technologien in die Arbeitswelt integriert werden, die Qualifikationsentwicklung für Nachwuchskräfte bei weitem überholt hat. Beane entdeckte allerdings Ausnahmen: Eine kleine Gruppe von Auszubildenden, die trotz dieser Hindernisse ihre Fähigkeiten ausbauen konnte.

Das gelang durch einen Prozess, den er als "Schattenlernen" bezeichnet. Diese Auszubildenden gingen extrem weit, um neue Wege zum Erwerb von Fähigkeiten zu finden, selbst wenn dies bedeutete, dass sie bewährte Ausbildungsmethoden wie Patientenvisiten und Vorlesungen umgehen mussten.

"Diese verbrachten Hunderte von Stunden damit, sich Videos von Eingriffen auf YouTube anzusehen", so Beane. "Das führte dazu, dass sie in der Roboterchirurgie sehr kompetent wurden, ihre Mentoren hielten das jedoch nicht für effektiv oder angemessen. Einer sagte zu mir: 'Das Anschauen von Filmen macht dich nicht zum Schauspieler.'"

Beanes Daten zeigen jedoch das Gegenteil: Bestimmte Video-Überprüfungspraktiken verbessern das Lernen dramatisch und sind für den Kompetenzfortschritt nötig, den sie sonst durch Teilnahme an echten OPs erzielen konnten. Er empfiehlt, Nachwuchs nicht nur beobachten zu lassen, sondern in die Arbeit einzubeziehen. Seine Ratschläge sind in seinem neuesten Buch "The Skill Code: How to Save Human Ability in an Age of Intelligent Machines" (HarperCollins, 2024) nachzulesen.

Pressetext.Redaktion

 

1 .... 22    23    24 .... 38
Marburg - 03. Dezember 2018
 

Moderne Therapien: Schonend und organerhaltend

Information der Initiative "Rettet die Gebärmutter"

Wien - 29. November 2018
 

Greenpeace-Test: Österreichische Gewässer mit Antibiotika und Pestiziden belastet

Untersuchung in zehn EU-Staaten zeigt Umweltverschmutzung durch Massentierhaltung

Padua - 26. November 2018
 

Wer warten kann, hat positive Persönlichkeit

Wissenschaftler aus Italien haben Daten von mehr als 1.200 Personen genau ausgewertet

 
Wien - 09. November 2018
 

Müll in Österreichs Natur

Bericht über die Litteringsituation in Österreich

Gütersloh - 07. November 2018
 

Umfrage: EU-Bürger blicken nostalgisch auf Vergangenheit zurück

67 Prozent der Europäer steht der Vergangenheit positiver als der Gegenwart gegenüber

Santa Monica - 02. November 2018
 

Klassische Musik immer schneller gespielt

Spiellänge hat sich in den vergangenen 50 Jahren um mehr als 30 Prozent verkürzt

 
New York - 25. Oktober 2018
 

Erwachsenen-Gehirne verändern sich stets

Formbarkeit für neue Erinnerungen ist laut US-amerikanischen Forschern sehr entscheidend

New York - 24. Oktober 2018
 

Statistiker oft zu Daten-Manipulation genötigt

Bereits jeder vierte US-amerikanische Biostatistiker sollte Datensätze verändern

St. Christophen/Wien - 24. Oktober 2018
 

Die Asche von Angehörigen verstreuen ist möglich

Das Österreichische Gesetz und die katholische Kirche sagen "Nein" - ein Bestatter sagt, wie es geht

 
Chicago - 11. Oktober 2018
 

Angestellte schauen alle 20 Minuten aufs Handy

US-Wissenschaftler weisen mehr als 2.500 Finger-Kontakte mit dem Smartphone täglich nach

Wien/Linz - 04. Oktober 2018
 

Homöopathie beliebt wie nie

Aktuelle GfK-Studie in Österreich

Berlin - 26. September 2018
 

Wann das Smartphone für Kinderaugen gefährlich wird

Kongress der Gesellschaft für Augenheilkunde in Bonn

 
1 .... 22    23    24 .... 38

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer