Themenkreis * Pflanzen beschleunigen Wundheilung deutlich 

Kat.: Umwelt/Natur

 

31. Mai 2023

Pflanzen beschleunigen Wundheilung deutlich

Forscher der Charles Darwin University nutzen uraltes Know-how der australischen Ureinwohner

Calophyllum Inophyllum

Darwin - Aus den einheimischen Pflanzen Calophyllum inophyllum, auch als Alexandrischer Lorbeer bekannt, und Tinospora smilacina lassen sich alternative Wundheilmittel gewinnen. Calophyllum inophyllum wächst zu einem stattlichen Baum heran, den Vögel lieben und der so fest verwurzelt ist, dass ihn selbst Wirbelstürme nicht umhauen. Aus seiner Frucht lässt sich Tamanuöl gewinnen, das australische Ureinwohner mit Wasser mischten. Es entstand eine Emulsion, die Schmerzen lindert und Wunden schneller heilen lässt. Saft und Blätter von Tinospora smilacina nutzten sie ebenfalls zur Behandlung von Wunden. Beide haben antimikrobielle und antioxidative Eigenschaften, so Forscher der Charles Darwin University.

Wundheilung kompliziert

"Diese Pflanzen stellen eine reiche Quelle bioaktiver Verbindungen dar, die hinsichtlich ihrer potenziellen therapeutischen Anwendungen noch nicht vollständig erforscht sind", sagt Wissenschaftlerin Elnaz Saki. Die Wundheilung gehöre zu den kompliziertesten Prozessen im menschlichen Körper. Die Haut sei eine effiziente Barriere, die den Körper vor dem Eindringen von schädlichen Molekülen und Mikroorganismen und vor Wasserverlust schützen. Sie wiederherzustellen sei eine große Herausforderung für die Pharmaindustrie. Diese hat Emulsionen entwickelt, die aus nanometergroßen Partikeln bestehen.

Eine Emulsion, die 0,4 Prozent Tamanuöl enthält (der Rest ist Wasser), hat nach 100 Stunden zu einem 48-prozentigen Wundverschluss geführt. Bei unbehandelten Wunden waren es nur 39 Prozent, so die Forscher. In einem zweiten Experiment haben die Forscher die Blätter von Tinospora smilacina getrocknet und zu einem feinen Pulver vermahlen, das sie mit Wasser vermischten. Nach einer Weile filterten sie die Partikel ab. Dann fügten sie die Tamanuöl hinzu und testeten die Wundheilungskraft. Damit behandelte Wunden schlossen sich nach 24 Stunden zu 90 Prozent. Komplett verheilt waren sie nach 48 Stunden.

Umweltfreundliche Lösung

"Angesichts der steigenden Nachfrage nach umweltfreundlichen Lösungen in der pharmazeutischen Industrie erkannte ich die Möglichkeit, einen Beitrag zu diesem Bereich zu leisten, indem ich die bioaktiven Eigenschaften von Pflanzenextrakten untersuchte. Ich bin auch daran interessiert, das Potenzial dieser Verbindungen für neuartige Therapien bei verschiedenen Krankheiten zu testen, darunter krebshemmende, entzündungshemmende, multiresistente und infektiöse Krankheiten", unterstreicht Saki abschließend.

Pressetext.Redaktion

 

1 .... 3    4    5 .... 19
Boras - 24. März 2022
 

Leder kommt in Zukunft aus dem Bioreaktor

Wissenschaftler produzieren mit Schimmelpilz Rhisopus delemar aus altem Brot natürliche Fasern

Wien - 23. März 2022
 

Greenpeace-Marktcheck: 60 Prozent der Blumenerden enthalten naturzerstörenden Torf

Weltweit bereits 85 Prozent aller Feuchtgebiete zerstört

Göteborg - 16. Februar 2022
 

Kein Sauerstoff: Ostsee in Tiefen bereits tot

Sauerstoffmangel verstärkt laut Studie der Universität Göteborg die Eutrophierung noch weiter

 
Wien - 26. Januar 2022
 

Naturnahes Gärtnern in ganz Österreich im Trend

Schon 4,6 Millionen Quadratmeter individuelle Naturschutzgebiete in ganz Österreich

Wien - 11. Januar 2022
 

Pestizidatlas 2022: Neue Publikation mit Daten und Fakten

Pestizideinsatz seit 1990 weltweit um 80% gestiegen

Wien - 29. Dezember 2021
 

WWF-Bilanz: Tierische Gewinner und Verlierer 2021

Klimakrise und Artensterben: kein gutes Jahr für Wildtiere

 
Wien - 21. November 2021
 

Stromanbieter: Anbieter von naturverträglichem Strom verdoppelt

Viele Strom-Anbieter haben immer noch massiven Verbesserungsbedarf

München - 12. November 2021
 

Tech-Unternehmen tricksen bei CO2-Angaben

Mit rund 390 Megatonnen CO2-Äquivalenten entspricht dies dem CO2-Fußabdruck von Australien

London - 12. November 2021
 

Verarbeitete Lebensmittel ruinieren das Klima

Ungesunde Ernährungsumstellung der Einwohner in vielen Ländern erhöht CO2-Ausstoß deutlich

 
Wien - 10. November 2021
 

Österreichischer Plastikmüll auf wilder Deponie in Polen entdeckt

Greenpeace fordert Exportverbot für Plastikmüll außerhalb der EU und strengere Vorgaben für den Müllhandel innerhalb der EU

Wien - 03. November 2021
 

Bedeutung alter Wälder als CO2-Speicher

WWF fordert besseren Schutz von Naturwäldern und Verankerung der Klimaschutzfunktion des Waldes im Forstgesetz

Wien - 14. Oktober 2021
 

Klimakrise: Mehrheit fordert Ernährungswende

Klimawirkung der Ernährung in Österreich weitgehend unterschätzt

 
1 .... 3    4    5 .... 19

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer