Themenkreis * Warum Naturausbeutung Pandemien wahrscheinlicher macht 

Kat.: Alle Kategorien

 

8. Apr. 2020

Warum Naturausbeutung Pandemien wahrscheinlicher macht

WWF-Report: Lebensraumzerstörung und Wildtierhandel erzeugen gefährliche Schnittstellen für Ausbruch von Infektionskrankheiten

Wien - Alles deutet darauf hin, dass die Corona-Pandemie durch den illegalen Handel mit Wildtieren ausgelöst wurde. Ein neuer Report der Umweltschutzorganisation WWF analysiert die Zusammenhänge von Naturzerstörung und der steigenden Wahrscheinlichkeit für den Ausbruch von Infektionskrankheiten. Demnach haben die Ausbeutung von Wildtieren und die Vernichtung natürlicher Lebensräumen direkte wie indirekte Folgen für die menschliche Gesundheit. „Die Corona-Krise ist auch das Symptom eines kranken Planeten. Der menschliche Raubbau an der Natur verringert die Artenvielfalt, zerstört den Lebensraum von Wildtieren und drängt diese in die Nähe des Menschen. Zusätzliche Risiken schafft der illegale Handel mit Wildtieren. In Summe entstehen dadurch immer mehr gefährliche Schnittstellen, an denen sich Krankheiten von Tieren auf Menschen übertragen können“, warnt Georg Scattolin, Artenschutzexperte des WWF Österreich. Daher fordert der WWF einen internationalen Aktionsplan, der sowohl den gefährlichen Wildtierhandel stoppt als auch Natur und Artenvielfalt weltweit verbindlich schützt.

Das Phänomen des Überspringens tierischer Virenstämme auf den Menschen wiederholt sich derzeit. Ebola, die Vogelgrippe, die Atemwegssyndrome MERS und SARS, das Rift Valley-Fieber, das West-Nil-Virus und das Zika-Virus sind Beispiele der vergangenen Jahre. Jedes Mal waren ursprünglich Tiere Träger der Krankheitserreger. Jedes Mal war die forcierte Nähe von Menschen und Wildtieren der Grund für die Übertragung. Stets waren menschliche Todesopfer die Folge. „Das Problem sind nicht die Wildtiere, sondern unser enger Kontakt mit ihnen. Im schlimmsten Fall entwickeln sich daraus fatale Pandemien, wie wir sie jetzt erleben. Es liegt daher in unserem ureigenen Interesse, Ökosysteme besser zu schützen. Denn eine intakte Natur gehört zu den wichtigsten Vorsorgemaßnahmen gegen globale Gesundheitsgefahren“, sagt Scattolin.

Daher fordert der WWF drei zentrale Weichenstellungen zur künftigen Gefahrenabwehr:

1. Illegalen Wildtierhandel stoppen
Der gefährliche illegale Handel muss strikt unterbunden und unregulierte Märkte geschlossen werden. Viele der jüngsten Ausbrüche von neuartigen Zoonosen – also von Tieren auf Menschen übertragbaren Krankheiten – haben ihren Ursprung auf Märkten, auf denen wilde und domestizierte, lebende und tote Säugetiere, Vögel und Reptilien auf engstem Raum gehalten und verkauft werden. Zuversichtlich stimmen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage in fünf betroffenen Ländern in Asien. Über 90 Prozent der Befragten unterstützen es demnach, wenn ihre Regierungen die dortigen Wildtiermärkte schließen. Entsprechende Maßnahmen könnten somit auf die Unterstützung breiter Mehrheiten bauen. Die repräsentative Umfrage hat „GlobeScan“ im Auftrag des WWF vom 3. bis 11. März in Hong Kong, Japan, Myanmar, Thailand und Vietnam durchgeführt.

2. Artenvielfalt schützen, Naturzerstörung beenden
Der Schutz der biologischen Vielfalt und ein Ende der Lebensraumzerstörung helfen Mensch und Natur. Österreich und die Europäische Union müssen daher international eine Vorreiterrolle für entwaldungsfreie und nachhaltige Lieferketten einnehmen. Sowohl die Finanzwirtschaft als auch staatliche Konjunkturprogramme müssen an ökologischen und sozialen Kriterien ausgerichtet werden. Zudem braucht es einen weltweit verbindlichen Naturschutzpakt nach Vorbild des Pariser Klimaabkommens, einen „New Deal for Nature and People“.

3. Die Gesundheit von Menschen, Wildtieren und Umwelt konsequent zusammendenken
Die wissenschaftlich belegten Zusammenhänge zwischen Lebensraumzerstörung, Artensterben und der menschlichen Gesundheit müssen sowohl in der Politik, als auch in der globalen Gesundheitsvorsorge und Forschung mehr Gewicht erhalten. Ansonsten drohen vermehrt Epidemien oder gar Pandemien.

Der aktuelle WWF-Report ”The Loss of Nature and Rise of Pandemics. Protecting Human and Planetary Health” steht unter diesem Link auf Englisch zum Download bereit: https://cutt.ly/4tF7lgz

WWF

 

1 .... 22    23    24 .... 38
Santa Monica - 02. November 2018
 

Klassische Musik immer schneller gespielt

Spiellänge hat sich in den vergangenen 50 Jahren um mehr als 30 Prozent verkürzt

New York - 25. Oktober 2018
 

Erwachsenen-Gehirne verändern sich stets

Formbarkeit für neue Erinnerungen ist laut US-amerikanischen Forschern sehr entscheidend

New York - 24. Oktober 2018
 

Statistiker oft zu Daten-Manipulation genötigt

Bereits jeder vierte US-amerikanische Biostatistiker sollte Datensätze verändern

 
St. Christophen/Wien - 24. Oktober 2018
 

Die Asche von Angehörigen verstreuen ist möglich

Das Österreichische Gesetz und die katholische Kirche sagen "Nein" - ein Bestatter sagt, wie es geht

Chicago - 11. Oktober 2018
 

Angestellte schauen alle 20 Minuten aufs Handy

US-Wissenschaftler weisen mehr als 2.500 Finger-Kontakte mit dem Smartphone täglich nach

Wien/Linz - 04. Oktober 2018
 

Homöopathie beliebt wie nie

Aktuelle GfK-Studie in Österreich

 
Berlin - 26. September 2018
 

Wann das Smartphone für Kinderaugen gefährlich wird

Kongress der Gesellschaft für Augenheilkunde in Bonn

Brüssel/Wien - 20. September 2018
 

Greenpeace-Report: Aus für Verbrennungsmotor in zehn Jahren ein Muss

Klimaziele nur durch Verkaufsstopp von neuen Diesel, Benzinern und Hybriden nach 2028 erreichbar

Idaho Falls - 06. September 2018
 

Neue Technik bringt sauberen Wasserstoff

Spezielle Elektrode des Idaho National Laboratory sorgt für umweltfreundliche Produktion

 
Cambridge - 31. August 2018
 

Herz-Kreislauf-Risiko: Giftige Metalle oft vernachlässigt

Umfassende Meta-Analyse britischer Wissenschaftler wertet Daten von 350.000 Personen aus

München - 29. August 2018
 

Low Carb-Ernährung ist gefährlich und sollte gemieden werden

Längerfristig ist mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko zu rechnen

London - 03. August 2018
 

Schon wenig Luftverschmutzung macht herzkrank

Kleine Veränderungen entsprechen Frühstadium eines Herzversagens

 
1 .... 22    23    24 .... 38

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer