Themenkreis * Weichmacher in Meerestieren gefunden 

Kat.: Konsumentenschutz/tipps

 

7. Jan. 2019

Weichmacher in Meerestieren gefunden

Einige davon können Krankheiten auslösen - Israelische Forscher nehmen Manteltiere ins Visier

Tel Aviv - Forscher der Tel Aviv University http://english.tau.ac.il haben nun auch Mikroplastik in Seescheiden gefunden, die an den Küsten des östlichen Mittelmeeres leben. Diese sogenannten Manteltiere bilden zur Nahrungsaufnahme einen Trichter. Aus dem einlaufenden Meerwasser filtern sie alle Feststoffe heraus. Sie sind gewissermaßen lebende Pobennehmer.

"Erkenntnisse beunruhigend"
 
Besonders besorgt sind die Wissenschaftler um den Zoologieprofessor Noa Shenkar, weil sie in den Tieren auch Weichmacher gefunden haben, die Kunststoffen zugesetzt werden, um sie geschmeidig zu machen. Einige dieser Stoffe sind gesundheitsschädlich. "Wir haben die erste Studie vorgelegt, die die Kontamination des östlichen Mittelmeers und des Roten Meers mit Weichmachern nachweist", sagt Gal Vered, Doktorand bei Shenkar. "Unsere Erkenntnisse sind zutiefst beunruhigend."
 
Die sichtbare Verschmutzung der Weltmeere ist nicht so gefährlich, sagt Shenkar. Doch diese großen Teile würden mit der Zeit von den Kräften der Meere zerkleinert. Dann reicherten sie sich in vielen Meeresbewohnern an, selbst in denen, die in der Tiefsee leben. Selbst dorthin dringen die Teilchen vor. Wenn Weichmacher in Seescheiden gefunden werden, liege es nahe, dass auch andere Tiere betroffen sind, meint Shenkar.
 
Neues Verfahren zur Analyse
 
Das Team hat eine neue Analysemethode speziell zum Auffinden von Weichmachern entwickelt. Die Forscher können bisher Diethylhexylphthalat in Gewebe nachweisen, einen Weichmacher, der vor allem Polyvinylchlorid (PVC) zugefügt wird. Die besondere Kunst war es, die Kunststoff-Kontamination des Labors auszublenden, in dem die Analyse gemacht wurde. Damit ließen sich Verfälschungen des Ergebnisses durch äußere Einflüsse verhindern.
 
"Wir hoffen, dass die Veröffentlichung unserer Forschungsergebnisse die Öffentlichkeit aufrüttelt, sodass der Kampf gegen die zunehmende Plastikflut ernster genommen wird", so Shenkan. Jährlich würden 350 Mio. Tonnen Kunststoffe produziert. Bis zu 30 Mio. Tonnen davon landen jährlich in den Meeren, schätzt das Umweltbundesamt http://umweltbundesamt.de . Diverse Initiativen, Plastikmüll aus den Meeren zu fischen, können das Problem zwar langfristig lösen, weil der Kunststoff vor seiner Zersetzung zu Mikroplastik herausgefischt wird. Gegen die winzigen Partikel, die schon vorhanden sind, ist dagegen kein Kraut gewachsen.

Pressetext.Redaktion

 

1    2    3 .... 7
Kaunas/Helsinki - 23. September 2021
 

Fleischersatz mundet besser als das Original

Forscher aus Litauen und Finnland experimentieren erfolgreich mit fermentiertem Okara

Jena - 20. April 2021
 

Frühjahrsputz: Den digitalen Fußabdruck verkleinern

Tipps, wie Anwender einem Identitätsdiebstahl vorbeugen

College Park/Annapolis - 25. Januar 2021
 

Schutz vor Gesichtserkennung

"LowKey" laut US-Wissenschaftlern sehr effektiv gegen Amazon- und Microsoft-Algorithmen

 
Wien - 14. Januar 2021
 

Sportartikel-Test: Jedes vierte Produkt enthält Giftstoffe

Fortpflanzungsschädigende Weichmacher in Sportartikeln gefunden

Bregenz - 28. November 2020
 

AK-Vorarlberg warnt: Kriminelle kapern reale Händlerkonten auf Amazon

Betrüger auf Amazon mit Fake-Shops aktiv

Berlin - 23. November 2020
 

Handy: Extrem-Nutzung macht impulsiver

Tendenz zu schneller und kurzfristiger Befriedigung kann auch Anzeichen für Suchtgefahr sein

 
Wien - 29. Oktober 2020
 

Jede zweite Frucht aus Brasilien ist mit in EU verbotenen Pestiziden belastet

Pestizidbelastung in einer Mango sogar über gültigem Grenzwert

Schwäbisch Gmünd - 26. August 2020
 

Nahrungsergänzungsmittel oft überdosiert

Höchstmengenvorschläge für Vitamine und Mineralstoffe bei jedem zweiten Produkt zu hoch

Wien - 21. Juli 2020
 

Kryptische Geldanlage, die untergetauchte Kryptomarie

Dubiose Kryptoplattformen – das sollten Sie wissen

 
London - 21. Juli 2020
 

Elektroautos sind billiger als Benzinfahrzeuge

Kosten anfangs höher, aber über ganze Lebensdauer durch Aufladen und Service preiswerter

Armonk/Berlin/Wien - 09. Juni 2020
 

Rassen-Profiling: IBM stoppt Gesichtserkennung

IT-Gigant sieht reale Gefahr des Machtmissbrauchs und bietet Technologie nicht mehr an

Wien - 05. April 2020
 

Die Filialen des SozialShop in Wien bleiben auch während der Corona-Krise offen

Versorgung Bedürftiger mit dem Notwendigstengewährleistet

 
1    2    3 .... 7

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer