Themenkreis * WWF: Hände weg vom Naturschutzfonds 

Kat.: Alle Kategorien

 

3. Nov. 2016

WWF: Hände weg vom Naturschutzfonds

60 Prozent weniger Mittel für den Naturschutz

Innsbruck - Die Tiroler Landesregierung hat eine Verwaltungsreform in Begutachtung geschickt, im Zuge dessen der Naturschutzfonds ins Landesbudget eingegliedert werden soll. „Problematisch daran ist, dass damit jedenfalls 60 Prozent der jährlichen Mittel dem Naturschutz sicher entzogen werden“, erklärt Christoph Walder, Leiter des WWF-Alpenflüsseprogramms. Auch wenn die zuständige Landesrätin Ingrid Felipe versichert, dass man sich bemühe, die fehlenden Mittel aus anderen Töpfen bereitzustellen, so ist das für den WWF mit großer Skepsis verbunden: „Das ist reines Wunschdenken der Landesrätin. Bislang ist nur sicher, dass die rund 600.000 Euro auf jeden Fall fehlen werden. Von einer garantierten Ersatzlösung ist bisher von politischer Seite keine Rede“. Bereits im Dezember soll der Naturschutzfonds, der über die letzten 25 Jahre hunderte von Naturschutzvorhaben, Bildungsprojekte, Förderungen für Landwirte, für Initiativen und für engagierte Jugendliche ermöglicht hat, nun aufgelöst und ein Teil des Geldes für andere Zwecke verwendet werden. Für die stellvertretende WWF-Geschäftsführerin Beate Striebel-Greiter ein Tabubruch: „Eigentlich sollte das 25-jährige Bestehen des Fonds gefeiert und die großen Erfolge, die mit diesen Investitionen erreicht wurden, der Öffentlichkeit präsentiert werden. Nun sieht es allerdings vielmehr so aus, dass diese finanziellen Mittel dem Naturschutz entzogen werden sollen. Für den WWF ist das nicht akzeptabel, der Fonds ist so lange nicht anzurühren bis eine brauchbare Ersatzlösung von der Politik präsentiert wird.“

Vor 25 Jahren hat der damalige Landesrat Ferdinand Eberle (ÖVP) den Naturschutzfonds ins Leben gerufen. Unzählige Projekte im Natur- und Artenschutz, Forschungsarbeiten, Umweltbildungsprojekte und die finanzielle Abgeltung für den Schutz von Feuchtgebieten und Lärchenwiesen wurden seitdem in Tirol mit den aus Abgaben und Strafen gespeisten Fondsmitteln umgesetzt. Bedrohte Arten wie Amphibien, Libellen, Wiedehopf, Uferläufer wurden mit diesen Geldern genauso gefördert wie etwa die Einrichtung des notwendigen Herdenschutzes im Management von Wolf und Bär. „Besonders zu erwähnen ist hier auch, dass die sehr erfolgreichen Revitalisierungsprojekte am Inn, wie das Neuschaffen von Auen, die Aufweitung des Flussbettes, die sowohl dem Naturschutz dienen, aber vor allem auch ihren Beitrag zum Hochwasserschutz für uns Menschen leisten, aus diesen Mitteln finanziert wurden,“ erklärt Walder. Der Naturschutzfonds ist ein gut eingeführtes, erprobtes und über 25 Jahre bewährtes Instrument des Tiroler Naturschutzes.

Umso mehr ist der WWF irritiert, dass zum 25-jährigen Fonds-Bestehen nun die Tiroler Landesregierung diesen verändern und finanziell drastisch reduzieren will. „Für den WWF ist es wenig nachvollziehbar, dass ausgerechnet ein grünes Regierungsmitglied mit großer Überzeugung und Tatendrang die Reduktion seines eigenen Ressorts um 60 Prozent betreibt, ohne einen entsprechenden Ersatz am Start zu haben. Landesrätin Felipe muss sich als politische Ressort-Verantwortliche für die Stärkung des Naturschutzes einsetzen“, so die klare Forderung des WWF.

Für den WWF wird der Umgang der Landesregierung mit den Naturschutzgeldern zu einer neuerlichen Belastungsprobe zwischen den Grünen und den Umweltverbänden. Die ersatzlose Streichung von 60 Prozent der Naturschutzmittel wäre ein weiterer Schlag ins Gesicht der Umweltverbände, aber auch vieler engagierter Initiativen, Schulen und Jugendlicher. Striebel-Greiter abschließend: „Wir fordern von Landesrätin Felipe und der gesamten Landesregierung, dass der Naturschutzfonds solange nicht zur Disposition steht, bis eine brauchbare Ersatzlösung gefunden ist.“

WWF

 

1 .... 22    23    24 .... 38
Gütersloh - 07. November 2018
 

Umfrage: EU-Bürger blicken nostalgisch auf Vergangenheit zurück

67 Prozent der Europäer steht der Vergangenheit positiver als der Gegenwart gegenüber

Santa Monica - 02. November 2018
 

Klassische Musik immer schneller gespielt

Spiellänge hat sich in den vergangenen 50 Jahren um mehr als 30 Prozent verkürzt

New York - 25. Oktober 2018
 

Erwachsenen-Gehirne verändern sich stets

Formbarkeit für neue Erinnerungen ist laut US-amerikanischen Forschern sehr entscheidend

 
New York - 24. Oktober 2018
 

Statistiker oft zu Daten-Manipulation genötigt

Bereits jeder vierte US-amerikanische Biostatistiker sollte Datensätze verändern

St. Christophen/Wien - 24. Oktober 2018
 

Die Asche von Angehörigen verstreuen ist möglich

Das Österreichische Gesetz und die katholische Kirche sagen "Nein" - ein Bestatter sagt, wie es geht

Chicago - 11. Oktober 2018
 

Angestellte schauen alle 20 Minuten aufs Handy

US-Wissenschaftler weisen mehr als 2.500 Finger-Kontakte mit dem Smartphone täglich nach

 
Wien/Linz - 04. Oktober 2018
 

Homöopathie beliebt wie nie

Aktuelle GfK-Studie in Österreich

Berlin - 26. September 2018
 

Wann das Smartphone für Kinderaugen gefährlich wird

Kongress der Gesellschaft für Augenheilkunde in Bonn

Brüssel/Wien - 20. September 2018
 

Greenpeace-Report: Aus für Verbrennungsmotor in zehn Jahren ein Muss

Klimaziele nur durch Verkaufsstopp von neuen Diesel, Benzinern und Hybriden nach 2028 erreichbar

 
Idaho Falls - 06. September 2018
 

Neue Technik bringt sauberen Wasserstoff

Spezielle Elektrode des Idaho National Laboratory sorgt für umweltfreundliche Produktion

Cambridge - 31. August 2018
 

Herz-Kreislauf-Risiko: Giftige Metalle oft vernachlässigt

Umfassende Meta-Analyse britischer Wissenschaftler wertet Daten von 350.000 Personen aus

München - 29. August 2018
 

Low Carb-Ernährung ist gefährlich und sollte gemieden werden

Längerfristig ist mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko zu rechnen

 
1 .... 22    23    24 .... 38

© 2024 by Themenkreis und der jeweiligen Aussender. Alle Rechte vorbehalten.

  RSS-Feed     Impressum & Disclaimer