31. Mar. 2025
	
	
	
	
	
	Hamburg-Eppendorf  - Wer im Alter von 50 Jahren nicht raucht, einen normalen Blutdruck hat, keine  hohen Cholesterinwerte oder Diabetes aufweist und ein gesundes Körpergewicht  hält, lebt nicht nur länger, sondern bleibt auch länger vor  Herz-Kreislauf-Erkrankungen verschont. Das gilt für Frauen und Männer  gleichermaßen. Doch auch wer später noch etwas ändert, kann profitieren. Das  haben Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) in  einer groß angelegten Studie herausgefunden – gemeinsam mit rund 120 Forschenden  weltweit. Die Ergebnisse wurden jetzt auf dem Hauptkongress des American College  of Cardiology vorgestellt und gleichzeitig im Fachmagazin New England Journal of  Medicine veröffentlicht.
	
	„Die fünf klassischen Risikofaktoren Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, Unter-  oder Übergewicht beziehungsweise Adipositas, und hohe Cholesterinwerte sind  weltweit für etwa die Hälfte aller Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich.  Wir wollten wissen, wie sich die Abwesenheit oder Kontrolle dieser Faktoren auf  die Lebenszeit auswirkt“, sagt Prof. Dr. Christina Magnussen, Erstautorin und  stellvertretende Direktorin der Klinik für Kardiologie des UKE.
Die Studie zeigt, dass Frauen, die mit 50 Jahren keine dieser Risikofaktoren  haben, im Schnitt 13,3 Jahre später eine Herz-Kreislauf-Erkrankung entwickeln  und 14,5 Jahre später sterben als Frauen mit allen fünf Risikofaktoren. Männer  ohne diese Risikofaktoren leben 10,6 Jahre länger ohne Herz-Kreislauf-Erkrankung  und sterben im Schnitt 11,8 Jahre später als Männer mit den Risikofaktoren. Die  Risikofaktoren selbst haben unterschiedliche Bedeutung; so leben Frauen, die mit  50 Jahren nicht rauchen, 5,5 Jahre länger ohne Herz- Kreislauferkrankung, bei  Männern sind es 4,8 Jahre.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie: Auch im späteren Leben lohnt sich  eine Verhaltensänderung. „Von allen fünf Risikofaktoren ist die Kontrolle des  Blutdrucks mit den meisten zusätzlichen gesunden Lebensjahren verknüpft“, sagt  Prof. Dr. Stefan Blankenberg, Letztautor der Studie und Ärztlicher Direktor des  Universitären Herz- und Gefäßzentrums des UKE. Menschen, die zwischen 55 und 60  Jahren ihren Bluthochdruck in den Griff bekommen oder mit dem Rauchen aufhören,  leben länger und ohne eine Herz-Kreislauf-Erkrankung als Menschen, die ihre  Lebensweise nicht ändern.
Für ihre Studie werteten die Wissenschaftler:innen die Daten von mehr als zwei  Millionen Menschen aus 39 Ländern aus. Damit liefert die Studie eine der bislang  umfassendsten Untersuchungen zum Einfluss von Risikofaktoren auf die  Lebenserwartung.
Publikation
C Magnussen et al. Global effect of cardiovascular risk factors on lifetime  estimates. New England Journal of Medicine. 2025. DOI:  https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2415879 
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